Freileitung

Eine Freileitung, auch als Überlandleitung bezeichnet, ist eine elektrische Leitung, bei der die einzelnen Leiterseile nur durch die dazwischen liegende Luft voneinander und gegen Erde isoliert sind.

Freileitungen werden fast ausschließlich bei regionalen und überregionalen Übertragungsleitungen im Hochspannungsnetz und Höchstspannungsnetz eingesetzt. Im Gegenzug hierzu werden in Verteilnetzen meist Erdkabel verwendet. Eine Ausnahme besteht für ländliche Gegenden, in denen Freileitungen auch noch im Mittelspannungsnetz zur Anwendung kommen.

Aufbau von Freileitungssystemen

Eine Freileitung liegt grundsätzlich auf mehreren Freileitungsmasten auf, die in gewissem Abstand aufeinander folgen. Die Freileistungsmasten müssen dabei eine angemessene Höhe über der Erde aufweisen, die für das Führen der Leiterseile sowie des Erdseils ausreichend ist. Es wird zwischen Tragmasten und Abspannmasten unterschieden. Tragmasten haben lediglich eine reine Trägerfunktion der Leitungssysteme. Dahingegen müssen Abspannmasten, an denen Sektionen von Leiterseilen enden, die Leiter unter mechanischer Spannung halten. In Abbildung 1 ist ein beispielhaftes Freileitungssystem mit Tragmasten und Abspannmasten dargestellt.

Bei langen Freileitungen in der Hochspannung und Höchstspannung werden in bestimmten Abständen Verdrillmasten gebaut, um durch Platztausch der Seile eine symmetrische Kapazität im Leitersystem zu erreichen. Ein solches Leitersystem besteht bei einem üblichen Drehstromsystem aus drei Leiterseilen. Wechselstromsysteme mit lediglich zwei Leiterseilen sind in der Bahnstromversorgung vorzufinden. Als Leiter werden in der Hochspannung Einzelleiter, in der Höchstspannung sogenannte Bündelleiter eingesetzt, um Gewicht zu sparen. Die Leiterseile werden mittels Isolatoren an den Traversen der Masten befestigt. Als Leiterseil werden verdrillte Aluminiumadern eingesetzt, die um eine tragende Stahlseele gewickelt werden.

Synonym(e):

Überlandleitung

Englische Übersetzung(en):

overhead line, transmission line