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Demand Response

Demand Response wird als eine kurzfristige, bewusste Veränderung der Verbraucherlast als Reaktion auf Preissignale im Markt oder auf eine Aktivierung im Rahmen einer vertraglichen Leistungsreserve verstanden. Diese Marktpreise und die damit verbundenen Leistungsabrufe werden durch ungeplante, unregelmäßige oder extreme energiewirtschaftliche Ereignisse ausgelöst.

Durch Demand Response wird entweder eine Lastverschiebung bzw. die Flexibilisierung des Lastgangs oder eine Lastreduktion erreicht. Der Stromverbrauch wird dabei zeitlich vorgezogen, verzögert oder ganz vermieden. Demand Response kann neben einer flexiblen Stromnachfrage auch durch andere Flexibilisierungsoptionen erfolgen. Hierzu zählen z. B. thermische Speicher sowie sonstige gewerbliche und industrielle Zwischenspeicher, die Stromerzeugung aus Notstromaggregaten, Blockheizkraftwerken oder der Einsatz von Batterien. Anwendungsbereiche für Demand Response liegen im industriellen Bereich durch Industrial Smart Grids, im gewerblichen und Dienstleistungsbereich vor allem bei der Gebäudetechnik durch Smart Buildings und im Haushaltsektor durch Smart Home und Smart Meter. Verfügbare Flexibilisierungsoptionen werden im Bedarfsfall eingebunden und erhöhen dadurch die Systemstabilität. Demand Response erfordert eine übergeordnete Steuerung der zahlreich eingebundenen Verbraucher. Die auf die konkreten Bedingungen zugeschnittene Informations- und Kommunikationstechnik ist zum Teil bei größeren vor allem industriellen Nutzern vorhanden. Im Haushaltssektor bzw. bei kleineren gewerblichen Anwendern muss die Kommunikationstechnik häufig zunächst implementiert werden.

Eine Anwendung von Demand Response findet in Deutschland bislang zur Bereitstellung von Regelleistung und im Rahmen der Verordnung zu abschaltbaren Lasten statt. Im Haushaltsbereich und im Bereich von Gewerbe, Handel und Dienstleistungen wird Demand Response bisher kaum genutzt. Hier besteht erheblicher Forschungsbedarf, der sich auf die kosteneffiziente technische Umsetzung und die Quantifizierung ihrer energiewirtschaftlichen Effekte bezieht. Weiterhin sollten umwelt- und kostenseitige Restriktionen aufgezeigt und quantifiziert werden und die Standardisierung vorangetrieben werden.

Englische Übersetzung(en):

demand response

Ontologie