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Zementmahlen

Das Zementmahlen ist ein Teilprozess der Zementherstellung und betrifft das Zerkleinern von Zementklinker zu einem fertigen Produkt. Das Ziel des Prozessschritts Mahlen von Zementklinker ist das Erreichen einer gleichmäßigen Korngröße und die Vergrößerung der Oberfläche der Zementpartikel.

Die Feinheit und die enthaltenen Korngrößen des fertigen Zements bestimmen den Wasserbedarf und die Frühfestigkeit, also die Geschwindigkeit, mit der ein Zement aushärtet und belastbar wird. Weitere Eigenschaften können durch Zugabe von Zuschlagstoffen gesteuert werden. Für das Zementmahlen wird in der Regel der nach dem Klinkerbrennen abgekühlte Klinker mit Zuschlagstoffen vermischt. Zuschlagstoffe können dabei Hochofenschlacke, Kalkstein oder Flugasche sein. Daraufhin wird das Gemisch in einer Mühle auf die gewünschte Korngröße gemahlen.

Für das Zementmahlen kommen unterschiedliche Mühlen zum Einsatz. Die am längsten genutzte Technologie ist die Kugelmühle. In ihr wird der Klinker durch Mahlkörper in Form von Eisenkugeln zerkleinert. Dafür wird die Mischung aus Klinker und Zement in die Mühle eingefüllt. Durch die Reibung zwischen den Mahlkörpern und dem Gemisch wird das Gemisch zerkleinert. Ist es klein genug, wird es durch die Siebe der Außenwand ausgetragen. Kugelsiebe sind energieintensiver als Gutbettwalzenmühlen oder Vertikalwalzenmühlen. Kugelmühlen benötigen mit etwa 13 bis 21,8 kWh pro Tonne die meiste Energie für die Zerkleinerung, besitzen andererseits aber auch die besten Zerkleinerungseigenschaften.

In Gutbett-Walzenmühlen wird das Gemisch aus Klinker und Zuschlagstoffen über einen Füllrichter in den Spalt zwischen zwei gegenläufig rotierende Walzen gegeben und zerkleinert. Sie benötigen zwischen 10 und 16 kWh pro Tonne. Gutbett-Walzenmühlen erreichen einen Durchsatz von bis zu 500 Tonnen pro Stunde.

In Vertikal-Wälzmühlen wird das Gemisch aus Klinker und Zuschlagstoffen auf einen runden Wälzteller aufgegeben und von rotierenden Mahlwalzen zerkleinert. Vertikal-Wälzmühlen liegen im spezifischen Energieverbrauch zwischen Kugelmühlen und Walzenmühlen. Die Nutzung von Vertikal-Wälzmühlen führt zu Qualitätseinbußen. Aus diesem Grund werden sie nur in Ländern eingesetzt, die weniger hochwertige Zemente produzieren.

Außer dem Mischen vor dem Zementmahlen ist es auch möglich, Klinker und Zuschlagstoffe getrennt voneinander zu mahlen und erst anschließend zu mischen.

In Deutschland existieren 58 Zementwerke, von denen 20 sich darauf beschränken, gelieferten Zementklinker und Zuschlagstoffe zu Zement zu mahlen. Nach dem Mahlen wird das fertige Produkt in Silos gelagert. Für den Verkauf und Transport kann der Zement in Säcke oder Transportsilos umgefüllt werden.

Synonym(e):

Zementmahlung

Englische Übersetzung(en):

cement grinding

Ontologie