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VDI-Richtlinie 4800

Die VDI-Richtlinie 4800 - Ressourceneffizienz enthält eine Methodik zur Bestimmung der Ressourceneffizienz in einem Unternehmen und nennt Maßnahmen, um diese zu steigern. Die Anwendung der Richtlinie ermöglicht den effizienten und schonenden Einsatz von natürlichen Ressourcen. Als natürliche Ressourcen werden im Zusammenhang mit dieser Richtlinie folgende Ressourcen verstanden: erneuerbare und nicht erneuerbare Primärrohstoffe, Fläche, strömende Ressourcen (z. B. Erdwärme, Windenergie, Gezeitenenergie und Sonnenenergie) sowie Umweltmedien (Wasser, Boden, Luft) und Ökosysteme.

Maßnahmen zur Steigerung der Ressourceneffizienz können sehr vielfältig sein und verschiedene Lebensphasen eines Produktes oder einer Dienstleistung beeinflussen. Das Ziel dieser Richtlinie ist die Verdeutlichung der Notwendigkeit einer Lebenswegbetrachtung zur Steigerung der Ressourceneffizienz von Produkten oder Dienstleistungen. Mögliche Ressourceneffizienzpotenziale können sowohl im Bereich der Rohstoffgewinnung, der Produktion, der Nutzung des Produktes als auch erst zum Ende der Lebensphase auftreten. In der Richtlinie werden verschiedene Ansätze und Hilfestellungen aufgezeigt, um Strategien zur Ressourceneffizienz zu entwickeln. Zusätzlich wird dargestellt, welche Lebensphasen durch die Umsetzung bestimmter Maßnahmen beeinflusst werden. So kann eine Lebenswegbetrachtung z. B. erforderlich sein, wenn der Werkstoff eines Produktes geändert werden soll, da diese Entscheidung in Summe die Effizienz des gesamten Lebenszyklus beeinflussen kann. Hingegen ist eine Lebenswegbetrachtung bei einer Maßnahme zur Erhöhung der Produktsicherheit nicht erforderlich.

Zur quantitativen Bestimmung des Ressourceneinsatzes verweist die Richtlinie auf folgende Indikatoren: Rohstoffindikatoren (VDI 4800 Blatt 2), Energieindikatoren (VDI 4600) und Indikatoren für Ökosystemleistungen (VDI 4800 Blatt 3). Beispielsweise wird als Energieindikator der kumulierte Energieaufwand (KEA) angewendet, welcher die Summe des primärenergetischen Aufwands über den gesamten Lebensweg eines Produktes oder einer Dienstleistung darstellt. Dabei muss der Energieträger nicht maßgeblich energetisch, sondern er kann auch nicht energetisch, eingesetzt werden. zum Beispiel kann Holz zum einen als Energieträger für die Energiegewinnung genutzt werden oder auch nicht-energetisch als Trägermaterial für den Bau eines Gebäudes.

Ontologie