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Bimsstein

Bimsstein ist ein poröses vulkanisches Lavagestein. Ähnlich wie Glas verfügt Bimsstein über eine amorphe Struktur. Das bedeutet die Atome des Bimsstein bilden keine geordneten Strukturen, sondern sind unregelmäßig verteilt. Die poröse Struktur entsteht durch Abkühlung von heißer Lava an der Erdoberfläche. Dabei ist die bei einem Vulkanausbruch zu Tage tretende Lava sehr gasreich. Die flüchtigen Gase, z. B. Wasserdampf oder Kohlendioxid, blähen die zähflüssige Lava auf und entweichen bei der Abkühlung. Im erstarrten Gestein bleiben dadurch viele geschlossene Hohlräume zurück. Somit beträgt das Porenvolumen von Bimsstein bis zu 85 Prozent.

Wegen seines hohen Porenvolumens verfügt Bimsstein über eine sehr geringe Dichte von etwa 0,2 bis 0,4 g/cm3. Im Vergleich dazu hat Wasser etwa eine Dichte von 1 g/cm3. Somit ist Bimsstein leichter als Wasser und schwimmt.

Aufgrund der hohen Porosität und der geringen Dichte wird Bimsstein als Zuschlagstoff für Leichtbetonsteine verwendet. Dabei erfolgt die Herstellung ähnlich der herkömmlichen Betonherstellung, nur das anstelle der Gesteinskörnung Bimsstein verwendet wird. Bei der Herstellung werden die aufbereiteten Bimskörner mit Zement und Wasser gebunden. Im Anschluss werden aus diesem Gemisch Leichtbetonsteine hergestellt.

Der Vorteil dieser Steine ist neben ihrem geringen Gewicht besonders ihre niedrige Wärmeleitfähigkeit, welche etwa im Bereich von 0,12 bis 0,25 W/mK liegt. Wegen der niedrigen Wärmeleitfähigkeit eignen sich Bimssteine hervorragend zur Gebäudedämmung. Bimssteine sind ebenfalls in der Lage Wärme gut zu speichern und wieder abzugeben. Somit ergibt sich ein hoher thermischer Komfort bzw. ein angenehmes Raumklima.

Der hohe Porenanteil wirkt sich zwar positiv auf die Wärmedämmeigenschaften aus, hat aber einen negativen Einfluss auf den Schallschutz. Zusätzlich kann Bimsstein sehr gut Wasser aufnehmen und lange speichern. Sobald also Feuchte in das Mauerwerk eindringt, kann diese nur schwer entfernt werden, wodurch Bauschäden drohen können.

In Deutschland wird Bimsstein hauptsächlich am Laacher See und im Neuwieder Becken abgebaut, wo auch die Verarbeitungsbetriebe angesiedelt sind. Aufgrund der kurzen Transportwege und der einfachen Aufbereitung weist Bimsstein eine gute Ökobilanz auf. Alternativen zum natürlich vorkommenden Bimsstein sind künstlich geblähte Stoffe wie z. B. Blähton, Perlite oder Blähglas. Allerdings liegt bei diesen Stoffen der Energieverbrauch für die Herstellung deutlich höher als bei der Bimssteinaufbereitung.

Synonym(e):

Bims

Englische Übersetzung(en):

pumice

Ontologie