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Selbstregeleffekt des Netzes

Der Selbstregeleffekt des Netzes, auch als Netzselbstregeleffekt bezeichnet, ist ein automatischer Ausgleichsvorgang im Netz. Er bezeichnet die Leistungsanpassung von Verbrauchern, die in Abhängigkeit des momentanen Zustandes des Energieübertragungsnetzes ihre Wirkleistungsaufnahme variieren. Hierbei wird zwischen der Frequenzabhängigkeit der Lasten, also einer frequenzabhängigen Leistungsanpassung, und der Spannungsabhängigkeit der Lasten, also der spannungsabhängigen Wirkleistungsanpassung, unterschieden.

Frequenzabhängigkeit der Lasten

Im Verbundnetz weisen einige Verbraucher ein frequenzabhängiges Lastverhalten auf. Hierzu zählen ungeregelte Asynchronmotoren und Synchronmotoren sowie Gebläse, die nicht über Umrichter sondern direkt an das Netz gekoppelt sind. Die Frequenzabhängigkeit der Lasten bedeutet, dass diese Verbraucher ihre bezogene Wirkleistung proportional zu jeder detektierten Frequenzabweichung anpassen. Bei einer Überfrequenz steigt auch die von den Verbrauchern bezogene Wirkleistung. Bei einem Frequenzeinbruch hingegen beziehen die Verbraucher weniger Wirkleistung aus dem Netz. Die Frequenzabhängigkeit der Lasten trägt somit zu einer schnelleren Ausregelung der Wirkleistungsabweichung bei und sichert somit den sicheren Weiterbetrieb des Netzes.

Im europäischen Verbundnetz beträgt der Beitrag der frequenzabhängigen Lasten in etwa 1 Prozent pro Hertz. Das bedeutet, dass bei einem Rückgang der Netzfrequenz um ein Hertz die Leistung der Lasten um 1 Prozent reduziert wird.

Spannungsabhängigkeit der Lasten

Außerdem weisen einige Verbraucher im Netz ein spannungsabhängiges Lastverhalten auf. Diese Spannungsabhängigkeit der Lasten veranlasst die Verbraucher bei einem Rückgang der Spannung auch ihre Wirkleistungsaufnahme proportional anzupassen. Durch diese Leistungsanpassung wird einem drohenden Spannungskollaps entgegengewirkt. Spannungsprobleme treten verstärkt in hochbelasteten Netzen auf. Durch den Rückgang der bezogenen Wirkleistung verringern sich die Leistungsflüsse, wodurch die Spannung und damit die Systemstabilität des gesamten Verbundnetzes gesichert werden.

Synonym(e):

Netzselbstregeleffekt

Englische Übersetzung(en):

self-regulation of the load

Ontologie