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Beitragsanalyse

Die Beitragsanalyse ist eine Analysemethode in der Phase der Auswertung in einer Ökobilanz. Sie wird durchgeführt, um Beiträge von einzelnen Lebensphasen oder von einzelnen Prozessen an den Umweltwirkungskategorien zu ermitteln. Diese Informationen können für die umweltbezogene Optimierung von Produktsystemen eingesetzt werden. Die einzelnen Prozessmodule eines Produktsystems können je nach Ziel der Untersuchung nach unterschiedlichen Kriterien zusammengefasst werden wie bspw. Lebenszyklusphase, Prozessgruppen, Geographie oder Einfluss des Managementsystems auf die Prozesse. Grob kann zwischen Sektoralanalysen und Dominanzanalysen unterschieden werden.

Bei der Sektoralanalyse werden die Beiträge der einzelnen Lebenszyklusphasen eines Produktsystems oder eines Prozesses analysiert. Die Beiträge können sich hierbei entweder auf Emissionen und Inputs oder auf Wirkungskategorien, in denen die Emissionen und Inputs mehrerer Stoffe zusammengefasst sind, beziehen. Je nachdem, wie detailliert die Untersuchungen durchgeführt werden, kann in die Phasen Entnahme von Rohstoffen, Aufbereitung, Produktfertigung, Nutzung und Recycling bzw. Entsorgung unterschieden werden. Die Sektoralanalyse kann auch für verschiedene Wirkungskategorien durchgeführt werden. Ein Produktsystem kann bspw. in seiner Produktion das größte Versauerungspotenzial und in seiner Nutzungsphase das größte Treibhausgaspotenzial haben. Beispielhaft verdeutlicht Tab. 1 die Aufteilung der Emissionen und Inputs eines Produktsystems auf verschiedene Lebenszyklusphasen. Die Emissionen könnten in einem weiteren Schritt der Wirkungskategorie Klimaänderung zugewiesen werden und somit die Treibhausgaspotenziale der einzelnen Lebenszyklusphasen verglichen werden.

Tab. 1: Beispielhafte Beitragsanalyse. Entnommen aus ISO 14044.
Input/Output der Sachbilanz Materialherstellung/ Prozent Herstellungsphase/ Prozent Gebrauchsphase/ Prozent Andere/ Prozent Gesamt/ Prozent
Anthrazit 69,6 1,5 28,9 - 100
CO2 66,7 1,5 29,6 2,2 100
NOx 44,5 11,1 22,2 22,2 100
Phosphate 8,9 89,3 1,8 - 100
AOX 8,2 82 1,6 8,2 100
Siedlungsabfall 8,7 87,2 1,2 2,9 100
Steinbruchfeinmaterial 85,7 - - 14,3 100

Die Dominanzanalyse beschreibt, u. a. mittels statistischer Methoden, den Beitrag einzelner Prozessmodule. Im Gegensatz zur Sektoralanalyse liegt der Fokus hier eher auf der Untersuchung des relativen Einflusses. Diese Informationen können gemäß DIN 14044 in eine Rangordnung gebracht werden. Bei einer Strukturierung in A,B,C,D,E kann so abgelesen werden, wie einflussreich einzelne Phasen sind und wie sich dieser Einfluss auf unterschiedliche Prozessmodule oder Lebenszyklusphasen verteilt. Eine scharfe Abgrenzung beider Methoden ist schwierig, weil sich der Informationsgehalt in der Darstellung nicht stark unterscheidet.

Die Ergebnisse einer Beitragsanalyse können genutzt werden, um Verbesserungspotenziale eines Produktsystems oder eines Prozesses offenzulegen. Zusätzlich kann ein Produktsystem auf die Umweltverträglichkeit der einzelnen Lebenszyklusphasen geprüft werden. So kann beispielsweise ermittelt werden, wie umweltrelevant der Gebrauch eines Toasters, also seine Nutzenphase, im Verhältnis zur Materialherstellung und der Produktion ist. In der DIN 14044 werden zwei weitere Strukturierungen der Prozessmodule vorgeschlagen. zum einen die Strukturierung nach Prozessgruppen wie Transport, Energiebereitstellung, etc. und zum anderen die Strukturierung nach unterschiedlichem Managementeinfluss. Letzteres kann sinnvoll sein, um den Optimierungseinfluss eines Unternehmens abschätzen zu können.

Englische Übersetzung(en):

contribution analysis

Ontologie