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Azimutlager

Das Azimutlager ist ein drehbares Lager einer Windkraftanlage. Eine der Hauptaufgaben besteht darin, die auftretenden Lasten der Maschinengondel auf den Turm zu übertragen. Durch die Drehung des Maschinenhauses kann der Rotor optimal zur Windrichtung ausgerichtet werden.

Eine aktive Drehung des Maschinenhauses mit dem Ziel der Windrichtungsnachführung wird über einen oder mehrere Stellantriebe realisiert. Diese können entweder hydraulisch oder elektrisch angetrieben werden, wobei heutzutage hauptsächlich durch Elektromotoren angetriebene Azimutantriebe verwendet werden. Der Azimutantrieb besteht aus einem mehrstufigen Planetengetriebe und Elektromotoren. Er treibt den Zahnkranz des Azimutlagers zur Positionierung des Maschinenhauses an. In der Regel werden Azimutlager als Wälzlager in Form eines Drehkranzlagers oder alternativ als Gleitlager ausgeführt. Durch die hohen statischen und dynamischen Belastungen werden die Lager einer Windkraftanlage stark beansprucht. Aufgrund der geringen Lagerreibung wird ein zusätzliches Bremssystem erforderlich. Je nach Bauweise und Belastung des Lagers können die Bremsen in die Elektromotoren integriert oder gesondert als Haltebremse, auch Azimutbremse genannt, ausgeführt werden. Eine zusätzliche Möglichkeit ist zudem die elektrische Verspannung einzelner Motoren untereinander, um ein gesondertes Bremssystem zu vermeiden. Weitere Faktoren bezüglich der Lebensdauer sind die auftretenden Schwingungen und Verformungen. Um Reparaturen vorzubeugen ist daher eine permanente Zustandsüberwachung der Lager notwendig.

Synonym(e):

Turmkopflager

Englische Übersetzung(en):

yaw bearing

Ontologie