Zuletzt besuchte Seiten: Refinerverfahren

Refinerverfahren

Das Refinerverfahren ist ein Verfahren der Holzstoffherstellung in der Papierherstellung. Anstatt des Schleifsteins werden seit den 60er Jahren auch Refiner zur Holzstoffherstellung verwendet. Refiner mahlen die Holzschnitzel zwischen zwei metallischen, flachen oder konischen Refinerscheiben mit teilweise komplex strukturierten Oberflächen. Durch eine Hohlwelle gelangen die Holzhackschnitzel zwischen die Refinerscheiben und bewegen sich während der Mahlung in radialer Richtung nach außen. Es können sich dabei entweder beide Scheiben gegeneinander drehen oder eine Scheibe statisch sein. Im Unterschied zum Holzschliffverfahren werden bei den Refinerverfahren Hackschnitzel als Rohstoff benötigt. Es können drei Arten von Refinerverfahren unterschieden werden.

  • Das einfachste Refinerverfahren stellt das Refiner mechanical pulp-Verfahren, kurz RMP-Verfahren, dar. Es arbeitet bei Umgebungsdruck und liefert Holzstoff mit ähnlicher Qualität wie das Holzschliffverfahren.
  • Das Thermo-mechanical pulp-Verfahren, kurz TMP-Verfahren, ist das weltweit am weitesten verbreitete Refiner-Verfahren und wird in neuen Anlagen am meisten eingesetzt. Im Gegensatz zum RMP ist beim TMP Verfahren die Temperatur in der Mahlzone höher und es ergibt sich ein höherer Anteil Langfasern. Die Festigkeit genügt damit dem Einsatz für Zeitungsdruckpapier, ohne dass teurer Zellstoff hinzugefügt werden muss.
  • Das Chemo-Thermo-Mechanical Pulp-Verfahren, kurz CTMP-Verfahren, entspricht dem TMP-Verfahren ergänzt um eine zusätzliche chemische Vorbehandlung der Hackschnitzel.

Generell ist der Energieverbrauch bei Refiner-Verfahren im Vergleich zu Holzschliffverfahren um etwa 50 Prozent höher. Durch die niedrigere Zellstoffzugabe bei der Papierherstellung können die Zusatzkosten jedoch wieder kompensiert werden.

Ontologie