Recyclinggerechte Produktgestaltung

Recyclinggerechte Produktgestaltung ist ein Ansatz zur Optimierung komplexer technischer Produkte hinsichtlich ihrer Recyclingfähigkeit. Folgt man dem Ansatz, wird die spätere Wiederverwertbarkeit oder Recyclingfähigkeit des Produkts bei der Entwicklung mit einbezogen. Der Designer bestimmt am Anfang der Produktgestaltung einen Großteil der Produkteigenschaften und beeinflusst somit maßgeblich die Rahmenbedingungen hinsichtlich des Recyclings und der Lebensdauer eines Produktes.

Die Recyclingfähigkeit eines Produktes wird durch die Wahl falscher Fügeverfahren, bspw. Kleben oder Schweißen, unerwünscht verschlechtert, da zu starke Verklebungen der verschiedenen Komponenten eine sortenreine Demontage oder Sortierung erschweren. Besonders bei Elektroaltgeräten, wie Smartphones oder Tablets, ist festzustellen, dass starke Verklebungen vieler Kleinkomponenten beispielsweise auf Mikrochips dazu führen, dass eine sortenreine stoffliche Verwertung aufgrund der Komplexität des Produktes und der geringen Stoffmengen momentan noch für viele kritische Rohstoffe unwirtschaftlich ist. Je höher die Modularität eines Produkts, desto höher ist die Möglichkeit, es in seine Einzelteile zu zerlegen und desto besser ist die stoffliche Verwertungsmöglichkeit der Komponenten und damit einhergehend die Rückgewinnung von Rohstoffen.

Hinzu soll der modulare Aufbau auch die Reparaturfreundlichkeit von Produkten erhöhen, was dazu führt, dass das Produkt länger genutzt werden kann. Die verlängerte Nutzungsdauer eines Produktes spart Materialien und dementsprechend auch Energie.

Die VDI-Richtlinie 2243 „Recyclingorientierte Produktentwicklung“ stellt eine Unterstützung für Entwickler und Konstrukteure dar. Mithilfe von Informationen und Anleitungen für Phasen der Produktentwicklung werden technische und wirtschaftliche Alternativen zur Verbesserung der Recyclingfähigkeit von Produkten aufgezeigt.

Synonym(e):

Recyclingorientierte Produktentwicklung

Englische Übersetzung(en):

design for recycling