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Raumklima

Der Begriff Raumklima umfasst jene Gegebenheiten in Innenräumen von Gebäuden, die einen Einfluss auf das Wohlbefinden der Bewohner oder Nutzer darstellen. Dazu zählen beispielsweise die thermischen Bedingungen und die Luftqualität. Die thermischen Bedingungen sind maßgeblich dafür verantwortlich, dass ein hoher thermischer Komfort in Gebäuden erreicht wird. Im Wesentlichen sind diese von den physikalischen Paramatern Lufttemperatur, Luftfeuchte, Luftgeschwindigkeit und Wärmestrahlung der Umschließungsflächen, d. h. Wände, Decken, Fußböden, Fenster Türen und auch Heizkörper, abhängig.

Das Raumklima hat nicht nur Auswirkungen auf das Wohlbefinden, sondern wirkt sich auch auf die Stimmung, Gesundheit und Leistungsfähigkeit von Personen aus. Aus diesen Gründen müssen die physikalischen Parameter auf die jeweiligen Personen und deren Nutzungsverhalten abgestimmt werden. Für ein optimales Raumklima müssen die physikalischen Parameter beispielsweise in Wohnräumen andere Anforderungen erfüllen als in Arbeitsräumen, Sanitärräumen, Fitnessräumen oder Hallenbädern. Zur optimalen Anpassung der physikalischen Parameter müssen auch personenbezogene Daten berücksichtigt werden. Dazu zählen beispielsweise die zu erwartende Anzahl an Personen, deren Aufenthaltsdauer, Bekleidung und Tätigkeit bzw. Aktivität. Zusätzlich haben auch das Außenklima, die Raumgröße, die verwendeten Baustoffe sowie im Raum befindliche Maschinen und Geräte einen Einfluss auf das Raumklima.

Beispielsweise wird von den meisten Personen einen Lufttemperatur von etwa 19 bis 22 °C in Wohnräumen als angenehm empfunden. Die optimale Temperatur in Schlafzimmern liegt bei etwa 18 °C und in Arbeitsräumen zwischen ca. 20 und 22 °C. Diese Temperatur ist allerdings auch von der Tätigkeit der Personen abhängig. Mit zunehmender Arbeitsschwere sollte die Lufttemperatur hierbei niedrigere Werte annehmen. Dies liegt daran, dass die Körperkerntemperatur bei Menschen auf einem nahezu konstanten Niveau liegt. Mit zunehmender Betätigung produziert der Köper mehr Wärme, die somit an die Umgebung abgegeben werden muss. Je niedriger nun die Umgebungstemperatur ist, desto leichter kann der Körper Wärme mittels Wärmestrahlung an die Umgebung abgeben. Bei zunehmender Umgebungstemperatur erfolgt die Regulierung der Körperkerntemperatur durch das Schwitzen und der damit verbundenen Verdunstung.

Dabei hat auch die Luftfeuchtigkeit, d. h. die in der Luft als Wasserdampf gespeicherte Feuchte, einen Einfluss. Je höher die Luftfeuchtigkeit ist, desto schwerer kann der Körper die Wärme durch Verdunstung abgeben. Zusätzlich kann eine hohe Luftfeuchtigkeit auch zu Schäden im Gebäude führen. Dazu zählen z. B. Schimmelpilzbildung oder Korrosion. Allerdings ist auch eine zu niedrige Luftfeuchtigkeit schlecht, da diese beispielsweise Atemwegserkrankungen oder Kopfschmerzen verursachen kann. Eine Luftfeuchtigkeit von etwa 40 bis 60 Prozent wird von den meisten Personen als angenehm empfunden. Optimal sind meist Werte von etwa 50 Prozent.

Um Zuglufterscheinungen in Räumen zu verhindern, sollte die Luftgeschwindigkeit Werte von ca. 0,15 m/s nicht überschreiten. Diese richtet sich aber ebenfalls nach der Lufttemperatur. Bei höheren Temperaturen kann eine etwas höhere Luftgeschwindigkeit durchaus als angenehm empfunden werden.

Die Wärmestrahlung der Umschließungsflächen hat ebenfalls einen erheblichen Einfluss auf das Raumklima. Beispielsweise werden kalte Wände als unbehaglich empfunden, selbst wenn die Lufttemperatur im optimalen Bereich liegt.

Eine ausreichend hohe Luftqualität in Räumen ist für die Gesundheit und das Wohlbefinden der Nutzer wesentlich. Es werden somit Anforderungen bezüglich der maximalen Konzentrationen von Kohlendioxid, Kohlenmonoxid, Ozon, Formaldehyd, Feinstaub, Volatile Organic Compounds oder Microbial Volatile Organic Compounds gestellt. Um dies zu gewährleisten ist auch ein ausreichendes Lüften notwendig. Besonders bei Gebäuden mit hoher Luftdichtheit kann eine richtig dimensionierte Lüftungsanlage erforderlich sein. Eine unzureichende Lüftung ist oftmals die Ursache für das sogenannte Sick Building Syndrom.

Synonym(e):

Innenraumklima

Englische Übersetzung(en):

indoor climate

Ontologie