Radioaktiver Abfall

Radioaktiver Abfall entsteht bei der Nutzung kerntechnischer Anlagen, beispielsweise bei der Erzeugung von Strom in Kernkraftwerken. Es bestehen verschiedene Klassifizierungsarten für radioaktive Abfälle. In Deutschland werden radioaktive Abfälle nach ihrem Grad der Wärmeentwicklung in „wärmeentwickelnde Abfälle“, „Abfälle mit vernachlässigbarer Wärmeentwicklung“, „Kurzlebige Abfälle“ und „Abfälle mit sehr geringer Aktivität“ unterteilt. International hat sich eine Klassifizierung nach der Höhe der Halbwertszeit radioaktiver Nuklide durchgesetzt. Tabelle 1 zeigt einen Vergleich der deutschen Klassifizierung mit ihren entsprechenden internationalen Vergleichsklassifizierungen:

Wärmeentwickelnde Abfälle entstehen in der Betriebsphase nuklearer Anlagen, setzen sich also beispielsweise aus ausgedienten Brennelementen oder Reststoffen aus der Wiederaufbereitung von Brennelementen zusammen. Abfälle mit vernachlässigbarer Wärmeentwicklung sind beispielsweise Abfälle aus dem Rückbau eines Kernkraftwerks also bspw. kontaminierte Anlagenteile. Kurzlebige Abfälle können meist über eine sogenannte Abklinglagerung, also eine Lagerung mit Nutzung des natürlichen Zerfalls radioaktiver Nuklide, so lang gelagert werden, bis sie dem regulären Stoffkreislauf wiederzugeführt werden können. Abfälle mit sehr geringer Aktivität können in Deutschland im Regelfall zur Verbrennung oder Deponierung freigegeben werden.

Je nach Klassifizierung in Abfälle mit vernachlässigbarer Wärmeentwicklung oder Wärmeentwickelnde Abfälle müssen radioaktive Abfälle in Deutschland in ein Endlager für radioaktiver Abfälle verbracht werden.

Synonym(e):

Nuklearer Abfall

Englische Übersetzung(en):

nuclear waste, radioactive waste