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Pyrolyseöl

Pyrolyseöl ist ein flüssiger Energieträger, der beispielsweise bei der Pyrolyse von Biomasse entsteht. Es besteht unter anderem aus organischen Säuren, Estern, Alkoholen und Olefinen.

Kennwerte

Pyrolyseöl kann mit anderen Ölen anhand der Kennwerte Wassergehalt, pH-Wert, Dichte, Viskosität, Heizwert, Aschegehalt und Flammpunkt verglichen werden. Eine Übersicht darüber gibt Tabelle 1.

Tab. 1: Kennwerte von Pyrolyseöl
    Pyrolyseöl
Wassergehalt in Gew.-Prozent 15 - 30
Dichte in g/cm³ 1,1 - 1,3
Heizwert in MJ/kg 16 - 19
Aschegehalt in Prozent 0,01 - 0,20
Flammpunkt in °C 45 - 100

Der hohe Wassergehalt ist mit dem Wassergehalt der Biomasse begründet. Er führt zu einem geringeren Heizwert als bei fossilen Ölen. Der pH-Wert liegt im sauren Bereich. Bei der Verarbeitung müssen daher entsprechend resistente Werkstoffe eingesetzt werden.

Nutzung

Pyrolyseöl kann verschiedenen Nutzungen zugeführt werden. Die energetische Nutzung von Pyrolyseölen umfasst den Einsatz in Heizkesseln, Dieselmotoren, Gasturbinen oder in Vergasungsanlagen. Der Einsatz in Vergasungsanlagen beschreibt dabei einen Schritt in der Prozesskette zur Bereitstellung von Synthesegasen. Diese können als Ausgangsprodukt der Biokraftstoffherstellung dienen. Pyrolyseöle können zudem stofflich genutzt werden. Sie dienen nach einer Fraktionierung beispielsweise in der Lebensmittelindustrie als Konservierungsstoffe oder Farbstoffe. Ohne Fraktionierung, also Trennung der Bestandteile, können sie beispielsweise als Bindemittel dienen.

Aufbereitung

Für die alternativen Nutzungen müssen Pyrolyseöle unterschiedlich aufwändig aufbereitet werden. Die Nutzung in Dieselmotoren bedarf eines angepassten Partikelgehalts und einer angepassten Viskosität. Die Viskosität des Pyrolyseöls kann über die Zugabe von Wasser oder Alkoholen eingestellt werden. Eine Beeinflussung des Partikelgehalts ist mit verschiedenen Filtrationsverfahren möglich.

Englische Übersetzung(en):

pyrolysis oil

Ontologie