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Polyurethanhartschaum

Polyurethanhartschaum ist ein geschlossenporiger Hartschaum, der vor allem als werkmäßig hergestellter Wärmedämmstoff eingesetzt wird. Die Herstellung erfolgt durch die chemische Reaktion flüssiger Grundstoffe zu Polyurethan. Durch Zusatz von Treibmitteln und Katalysatoren wird das Material aufgeschäumt. Die Rohdichte des Hartschaums kann durch die zugegebene Menge an Treibmittel gesteuert werden. Als Treibmittel werden Kohlendioxid und teilfluorierte Kohlenwasserstoffe verwendet. Gegebenenfalls werden die Eigenschaften des Hartschaums durch entsprechende Zusatzstoffe beeinflusst. Bei der Herstellung von Dämmplatten wird nach dem Aufschäumen häufig eine Deckschicht aufgebracht. Die Deckschicht klebt dabei direkt auf dem erstarrenden Hartschaum. Die Herstellung von Dämmplatten erfolgt dabei meist in einem kontinuierlichen Prozess. Formteile werden meist in einem diskontinuierlichen Prozess hergestellt. Dazu werden die Grundstoffe gemischt und in eine entsprechende Form gegossen. In der Form findet dann die Aufschäumung statt.

Polyurethanhartschaum dient vor allem der Wärmedämmung von Gebäuden, Wärmespeichern, Kältespeichern und Rohrleitungsnetzen. In der Gebäudedämmung wird Polyurethanhartschaum dabei meist als vorgefertigtes Element z. B. als Dämmplatte eingesetzt. Oft werden diese Dämmplatten als Verbundplatten mit Deckschichten geliefert. Deckschichten können z. B. Metallbleche oder Schutzfolien sein. Die Rohdichte der Dämmplatten für den Hochbau beträgt je nach Anwendungsbereich ca. 30 kg/m³. Je nach Anforderung sind jedoch auch deutlich höhere Rohdichten möglich. Bei der Dämmung von Rohrleitungen wird Polyurethanhartschaum z. B. als Wärmedämmung für flexibles Metallmediumrohr, flexibles Kunststoffmediumrohr und für Kunststoffmantelverbundrohr verwendet.

Polyurethanhartschaum ist relativ druckstabil, wasserabweisend und hat eine geringe Wärmeleitfähigkeit. Polyurethanhartschaum gilt durch Zusatz von Flammschutz als schwerentflammbar. Die Wärmeleitfähigkeit wird durch den Einsatz unterschiedlicher Treibmittel bei der Produktion beeinflusst. Für besonders gute Wärmedämmeigenschaften werden Kohlenwasserstoffe als Treibmittel verwendet. Die Wärmeleitfähigkeit beträgt in der Regel zwischen 0,02 und 0,03 W/mK. Durch einen Gasaustausch mit der Luft während der Einsatzdauer kann sich die Wärmeleitfähigkeit erhöhen.

Weitere Dämmstoffe sind z. B. Mineralfaserdämmstoff, Glaswolle, Holzwolle und Schaumglas.

Synonym(e):

PU-Hartschaum, PUR-Hartschaum

Englische Übersetzung(en):

polyurethan hard foam, polyurethan rigid foam

Ontologie