Polysulfon

Polysulfon ist ein Hochleistungsthermoplast, der sich durch eine hohe Festigkeit, Steifigkeit und Härte auszeichnet. Eine hohe Thermostabilität und Formbeständigkeit führen zu einem vielseitigen Einsatzspektrum in Elektro- und Maschinentechnik. Er ist wegen seiner elektrischen und thermischen Stabilität für energieeffiziente Anwendungstechniken wichtig, weshalb er in Isolatoren, Spulenkörpern, Schalterteilen und Steckerverbindern eingesetzt wird.

Herstellung

Die Produktion des amorphen Thermoplasts erfolgt durch eine Mehrstufen-Polykondensation, welche Monomere in Polymere überführt. Die Polykondensation kann dabei entweder mittels Sulfonierung oder mittels Ether-Kondensation ablaufen. Die Sulfonierung bezeichnet die Mehrstufen-Polykondensation von Bisphenol-A mit 4.4-Dichlordiphenylsulfon. Von der Ether-Kondensation spricht man, wenn Arylether mit Sulfonylchloriden polymerisiert werden.

Im ersten Reaktionsschritt der Sulfonierung wird wässrige Natronlauge oder Kalilauge mit einer Bisphenol-A-Lösung vermischt. Durch azeotrope Destillation bei Temperaturen von 120 °C bis 140 °C wird überschüssiges Wasser entfernt. Daraufhin wird eine Lösung von Dichlorphenylsulfon zugemischt. Bei Temperaturen von 130 °C bis 160 °C kommt es zur Polymerisation. Dies geschieht unter inerter Atmosphäre, um einer Oxidation der Reaktionsprodukte entgegenzuwirken.

Energierelevanz

Der Energieverbrauch ist aufgrund des mehrstufigen Produktionsablaufes, dem Bedarf an Dampf und Kältemitteln sowie den wiederholten Trennungsvorgängen sehr hoch. Aufgrund seiner guten thermischen und mechanischen Eigenschaften gewinnt Polysulfon sowohl als preisgünstigere Alternative im Vergleich zu anderen Kunststoffen, als auch als substituierender Werkstoff von metallischen Materialien, dennoch zunehmend an Bedeutung.

Tabelle 1 enthält die spezifischen Energieverbräuche bei der Herstellung von Polysulfon.

Synonym(e):

PSU

Englische Übersetzung(en):

polysulfone