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Netzgeführte Hochspannungsgleichstromübertragung

Netzgeführte Hochspannungsgleichstromübertragung (HGÜ), auch HVDC Classic genannt, bezeichnet eine Technologie auf Basis von Thyristorventilen, die sich besonders gut eignet, um sehr große Leistungen über weite Entfernungen zu transportieren. Beispielsweise liegt das Leistungsvermögen der 2013 fertiggestellten Jinping-Sunan-Verbindung in China im Bereich von 7.200 MW bei einer Gleichspannungshöhe von 800 kV. Die Übertragungsentfernung zwischen den Umrichterstationen beträgt 2.090 Kilometer.

Eine netzgeführte HGÜ besteht aus zwei Umrichterstationen und einem Gleichstromzwischenkreis. Die Betriebsweise der Umrichter ergibt sich aus der Richtung des Leistungsflusses. Ein Gleichrichter speist stets Wirkleistung in den Gleichstromzwischenkreis ein, während der Wechselrichter diesem Wirkleistung entnimmt. Eine Umkehr des Leistungsflusses ist möglich und wird über eine Umkehr der Spannungspolarität erreicht. Die Umrichter der netzgeführten HGÜ weisen im Vergleich zu den Umrichtern der selbstgeführten HGÜ deutlich geringere Umrichterverluste auf.

Bei einer netzgeführten HGÜ benötigen beide Umrichter für den Umrichterbetrieb Blindleistung. Diese liegt in einer Größenordnung von ca. 50 Prozent bis 60 Prozent der übertragenen Wirkleistung und ist unmittelbar an den Umrichterstationen durch Geräte zur Blindleistungskompensation bereitzustellen. Weiterhin weist die netzgeführte HGÜ einen sehr hohen Filteraufwand auf. Im Vergleich zu einer Drehstrom-Umspannanlage ist der Platzbedarf einer HGÜ-Umrichterstation mit netzgeführten Umrichtern aufgrund der Vielzahl von Komponenten demnach in etwa 10-mal so groß.

Synonym(e):

HVDC Classic

Englische Übersetzung(en):

line-commutated current source converter-based high-voltage direct current transmission (CSC HVDC)

Ontologie