Netzbetriebsführung
Unter dem Begriff Netzbetriebsführung werden vielfältige Prozesse zusammengefasst, die ein Betreiber eines elektrischen Netzes im Rahmen des Netzbetriebs durchführt. Eine besondere Verantwortung kommt hierbei den Übertragungsnetzbetreibern zu, die durch das Energiewirtschaftsgesetz dazu verpflichtet sind, einen sicheren, zuverlässigen und effizienten Netzbetrieb zu gewährleisten. Hierfür definiert der TransmissionCode des Verbands der Netzbetreiber (VDN), in dem Netzregeln und Systemregeln der deutschen Übertragungsnetzbetreiber festgelegt sind, die Aufgaben der operativen Systemführung. Ein wichtiges Element der Netzbetriebsführung ist dem TransmissionCode zufolge die kontinuierliche Überwachung der Netzsicherheit. Dadurch wird sichergestellt, dass Störungen mit den augenblicklich verfügbaren betrieblichen Möglichkeiten und Betriebsmitteln beherrscht bzw. begrenzt werden können. Hierfür müssen somit in der Netzbetriebsführung das Übertragungsnetz, die angeschlossenen Lasten und die Erzeugungseinheiten überwacht und ggf. gesteuert werden. Dazu müssen eine Vielzahl von Prozessen durchgeführt werden:
- Steuerung des Schaltzustandes
- Überwachung von Strömen und Spannungen
- Überwachung der N-1-Sicherheit
- Einsatz von Regelleistung zur Frequenzhaltung
- Steuerung des Blindleistungseinsatzes zur Spannungshaltung
- Fahrplanmanagement
- Koordinierung und Durchführung von Maßnahmen des Netzengpassmanagements
- Koordination mit inländischen und ausländischen Netzbetreibern
- Netzwiederaufbau nach Störungen
Synonym(e):
Operative Systemführung
Englische Übersetzung(en):
system operation, network operation
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