Zuletzt besuchte Seiten: Netzausbau

Netzausbau

Der Netzausbau, auch Netzerweiterung oder Netzüberplanung genannt, bezeichnet die Erweiterung der bestehenden Netzinfrastruktur. Elektrische Energieübertragungsnetze sind historisch gewachsen und werden zum Zeitpunkt ihrer Errichtung für eine bestimmte Versorgungsaufgabe dimensioniert. Diese Versorgungsaufgabe umfasst den Anschluss und die Versorgung einer bestimmten Anzahl an Verbraucher und Einspeiser. Durch die Dimensionierung über Extremszenarien können die Netze für alle Kombinationen aus Verbrauch und Einspeisung die Versorgungsaufgabe erfüllen. Allerdings verändern zusätzliche Verbraucher oder Erzeuger die Versorgungsaufgabe und das Netz kommt zunehmend an seine Belastungsgrenze. Unter Umständen können sogar Überlastungen von Betriebsmitteln auftreten. So führt der Neubau oder Ausbau eines Wohngebiets zu einem Anstieg der Verbraucherlast. Demgegenüber verändert der Netzanschluss von zusätzlichen Erzeugern, wie Photovoltaikanlagen oder Windkraftanlagen die bestehende Einspeisesituation.

Um diese Überlastungen zu beheben, kann ein Netzausbau durchgeführt werden. Er erfolgt über die Neuerrichtung von elektrischen Betriebsmitteln wie Freileitungen, Kabel und Transformatoren. In Einzelfällen ist es sinnvoll spezielle Betriebsmittel einzusetzen, die einen erweiterten Funktionsumfang haben. So kann ein Transformator mit verstellbarem Übersetzungsverhältnis mögliche Spannungsbandverletzungen im Netz nachhaltiger vorbeugen und daher für weitere Netzteilnehmer größere Reserven schaffen. Ein Ausbau der bestehenden Infrastruktur wird auch notwendig, wenn ein neues Gebiet erschlossen wird. Im Gegensatz zur Netzverstärkung werden bestehende Betriebsmittel nicht ersetzt.

Synonym(e):

Netzerweiterung, Netzüberplanung

Englische Übersetzung(en):

grid extension

Ontologie