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Mittelspannung

Mittelspannung (MS) bezeichnet Wechselspannungen über 1 kV bis ca. 52 kV. Die obere Grenze ist jedoch nicht eindeutig festgelegt. Da der Begriff Mittelspannung nicht genormt ist, werden die Grenzen nicht genau definiert. Gemäß der DIN-Norm IEC 38 von 1987 werden jedoch Vorzugsspannungen angegeben. Diese sind 6 kV, 10 kV, 20 kV und 35 kV.

Mittelspannungsnetze

Mittelspannungsnetze werden in lokalen und regionalen Stromnetzen genutzt, um Gewerbekunden, Industriekunden mittlerer Größe und die unterlagerten Ortsnetze der Niederspannung zu versorgen. Die Niederspannung ist über die Ortsnetztransformatoren mit der Mittelspannung verbunden. Ausgehend von einer Umspannanlage werden die Mittelspannungsnetze aus der überlagerten Hochspannungsebene mit typischerweise 110 kV gespeist. In manchen Regionen in Deutschland gibt es zwei Ebenen für die Mittelspannung. Bei diesen Netzen wird die untere Ebene aus der oberen Ebene gespeist und nicht direkt aus der Hochspannungsebene.

Neben größeren Photovoltaikanlagen auf Dächern oder Freiflächen werden viele Windenergieanlagen sowie Biomassekraftwerke und Wasserkraftwerke in der Mittelspannung angeschlossen. Während in dichter besiedelten Gebieten vorwiegend Erdkabel verwendet werden, sind im ländlichen Raum häufig Freileitungen anzutreffen. Weiterhin wird die Netztopologie den lokalen Gegebenheiten angepasst. Somit wird ein einfaches Strahlennetz im ländlichen Raum und ein vermaschtes Netz in den Innenstädten gewählt.

Die Ortsnetztransformatoren zwischen der Mittelspannung und der Niederspannung sind normalerweise nicht automatisch stufbar ausgeführt. Daher muss das zur Verfügung stehende Spannungsband auf die beiden Spannungsebenen aufgeteilt werden. In der Umspannanlage zur überlagerten Hochspannung sind die Transformatoren hingegen mit einer automatischen Stufenstellung ausgeführt.

Synonym(e):

MS

Englische Übersetzung(en):

medium voltage

Ontologie