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Miscanthus

Miscanthus, auch Chinaschilf genannt, ist eine Pflanzengattung der Familie der Poaceae. Der für die energetische Nutzung interessante Riesen-Chinaschilf ist eine Kreuzung aus Miscanthus sinensis und Miscanthus sacchariflorus und stammt aus Japan. Die Pflanze erzeugt unter optimalen Bedingungen sehr schnell eine große Menge an Biomasse, da ihr Metabolismus eine sehr ergiebige Form der Photosynthese nutzt. Pro MJ absorbierter Strahlung werden 2,5g Biomasse gebildet.

Der Anbau von Miscanthus hat den Vorteil, dass die Pflanze einen sehr geringen Wasserbedarf trotz relativ hohem Trockenmasseertrag pro Hektar hat, vorausgesetzt die Pflanze erfährt keine langen Trockenperioden. Zudem handelt es sich um eine mehrjährige Pflanze, was eine mehrjährige Ernte ohne jährliches Ansäen und die dazugehörige Bodenbearbeitung ermöglicht. Das Ende der Nutzungsdauer einer Miscanthuskultur ist nach 10 bis 25 Jahren erreicht. Dies führt zum Nachteil, dass die Kulturen Flächen über längere Zeiträume binden und so eine schnelle Reaktion auf Märkte und Politik nicht möglich ist. Zudem bedeutet der erstmalige Anbau hohe Investitionen.

Der Energieertrag von Miscanthus liegt bei 225 GJ bzw. 15 t Biomasse pro ha und Jahr. zum Vergleich liegt Mais bei etwa 255 GJ und 22 t Biomasse pro Hektar und Jahr. Im Gegensatz zu Stroh liegt der Erntezeitraum am Jahresanfang von Februar bis Mitte April. Auf Grund des feuchten Bodens und der schimmligen Mulchschicht zu dieser Jahreszeit, wird Miscanthus aus dem stehenden Bestand geerntet und nicht über eine Ballenablage, wie sie bei Stroh der Fall ist.

Der Brennwert und die Dichte von Miscanthus und Stroh sind sehr ähnlich, jedoch hat Miscanthus im Gegensatz zu Weizenstroh einen höheren Celluloseanteil (43% gegenüber 38 Prozent) und einen niedrigeren Aschegehalt (3,9% gegenüber 5,7%), weshalb die Verbrennung weniger problematisch ist als bei Stroh. Dies ist wichtig, weil die Schmelztemperatur der Asche von Miscanthus geringer als die von Stroh ist. Dieser geringere Aschegehalt kommt vor allem durch die, zum Ende der Vegetationsperiode stattfindende, Umlagerung der düngewirksamen Bestandteile von den Blättern in das Rhizom, was auch zu einem geringeren Düngebedarf führt und dem Abfall der Blätter in dieser Zeit.

Die Nutzung von Miscanthus ist ähnlich der Nutzung von Stroh. Es kann als Dämmmaterial und deshalb als Zuschlagstoff für Leichtbetonbausteine, deren Dämmwerte sich so verbessern lassen, genutzt werden. Zudem kann es als Füllmaterial für Spanplatten dienen.

Die energetische Nutzung erfolgt wie bei Stroh in Biomasseheizkraftwerken um Strom und Wärme bereitzustellen. Die Brikettierung von Miscanthus wirkt der geringen Schüttdichte des Rohmaterials entgegen. Eine Verfeuerung in Hackschnitzelkesseln ist so möglich, allerdings ist auch hier die Asche mit ihrem geringen Schmelzpunkt ein Problem. Des Weiteren kann Miscanthus vermahlen werden, um in einer Staubfeuerung als Brennstoff zu dienen. So ist z. B. eine Mitverbrennung in Kohlekraftwerken möglich.

Synonym(e):

Chinaschilf

Englische Übersetzung(en):

miscanthus

Ontologie