Methylal

Methylal ist der Trivialname von Dimethoxymethan (DMM). Methylal ist eine farblose, entzündliche Flüssigkeit. Der Siedepunkt von Methylal liegt bei 42 °C. Methylal ist ein gutes Lösemittel für eine Reihe von anorganischen und organischen Substanzen. Mit Wasser ist Methylal bei niedrigen Temperaturen nur teilweise mischbar.

Verwendung von Methylal

Eine der Hauptanwendungen von Methylal ist dessen Einsatz als Dieselkraftstoffadditiv. Durch die Beimischung von Methylal wird der Emissionsausstoß verringert. Rußbildung, Ausstoß von Kohlenstoffmonoxid und Feinstaubausstoß werden reduziert. Methylal als Additiv führt zu einer Erhöhung der Klopffestigkeit. Die Verbrennung des Kraftstoffgemisches verläuft effizienter und die Lebensdauer des Motors wird erhöht.

Methylal findet als Treibstoff für diverse Brennstoffzellentypen Verwendung. Dabei kann Methylal als Reinstoff, als Gemisch mit Methanol oder als Gemisch mit Wasser eingesetzt werden. Methylalbrennstoffzellen weisen eine hohe Lebensdauer auf.

Methylal wird als Ausgangsstoff für die Synthese von hochkonzentrierten Formaldehydlösungen eingesetzt. Durch die katalysierte Oxidation von Methylal können Formaldehydlösungen von bis zu 60 Prozent bis 80 Prozent Massenanteil Formaldehyd erhalten werden.

Weitere Anwendungsbereiche von Methylal:

• Synthese von Harzen und Ionenaustauscher
• Latentes Lösemittel für Klebstoffe, Harze und Wachse
• Extraktionsmittel für pharmazeutische Produkte
• Inhaltsstoff von Reinigungsmitteln
• Lösemittel in kosmetischen Aerosolen

Methylal-Synthese

Die Synthese von Methylal erfolgt meist durch die exotherme Acetalisierung von Formaldehyd mit Methanol. Die Reaktion wird durch saure Katalysatoren wie Ionenaustauschharze, Zeolithe oder organische Säuren katalysiert. Die technische Herstellung erfolgt in der Regel in einem kontinuierlichen Prozess in der Flüssigphase via Reaktivdestillation.

Eine weitere Synthesemöglichkeit für Methylal ist die selektive Oxidation von Methanol in der Gasphase. Im ersten Schritt wird Methanol mit Sauerstoff zu Formaldehyd oxidiert. Im Anschluss erfolgt die Acetalisierung von Methanol und Formaldehyd. Es werden bifunktionelle Katalysatoren eingesetzt, die sowohl redox-aktiv als auch azide sind.

Aktuelle Forschungsarbeiten beschäftigen sich mit der direkten Synthese von Methylal aus Synthesegas bzw. mit der kontinuierlichen Acetalisierung von Methanol und Formaldehyd in der Gasphase.

Synonym(e):

Dimethoxymethan, Formal, Formaldehyddimethylacetal, Methylendimethylether

Englische Übersetzung(en):

methylal, dimethoxymethane, formal, formaldehyde dimethyl ether, dimethylformal (DMFL), formaldehyde dimethylacetal, methoxymethyl methyl ether, methylene dimethyl ether