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Membranen für Pre-Combustion

Bei der Pre-Combustion-Verfahrensroute kann die Trennung der Synthesegasbestandteile H2 und CO2 auch durch Membranverfahren erfolgen. Die Druckverhältnisse beim Pre-Combustion Verfahren sind hierfür günstige Randbedingungen.

Es können wahlweise H2- oder CO2-selektive Membranen eingesetzt werden.

Besonders geeignet für die Pre-Combustion Verfahrensroute sind H2-selektive Membranen.

Beim Trennprozess steigt bei H2-selektiven Membranen die H2-Konzentration auf der Permeatseite, während sich auf der Retentatseite die CO2-Konzentration anreichert. Bei CO2-selektiven Membranen sind die Verhältnisse umgekehrt.

Der Vorteil der H2-selektiven Membranen liegt vor allem darin, dass sie auf der Permeatseite den Stickstoff aus der Luftzerlegungsanlage als Spülgasstrom nutzen können. Durch den Spülgasstrom kann der Partialdruck des Wasserstoffs auf der Permeatseite niedrig gehalten werden.

Der Druck des Spülgasstroms entspricht dem Niveau des druckbetriebenen Pre-Combustion Verfahrens von z. B. 30 bar. Da der abgetrennte Wasserstoff und der Spülgasstrom dem Gasturbinenprozess zugeführt werden, entfällt die Verdichtung des H2 auf den Eintrittsdruck der Gasturbine.

Der Druck des auf der Retentatseite zurückgehaltenen CO2 bleibt unverändert hoch. Dies senkt den Energieaufwand für die Verdichtung des CO2 auf das Transportdruckniveau von z. B. 200 bar.

Bei CO2-selektiven Membranen können keine Spülgase verwendet werden. Spülgase würden die Reinheit des abgetrennten CO2 erheblich reduzieren. Die Permeatseite der CO2-selektiven Membran muss daher bei niedrigen Drücken betrieben werden, um die notwendige Partialdruckdifferenz zu erzielen. Dies erhöht den Energieaufwand für die Verdichtung des CO2.

F&E-Arbeiten zur Entwicklung H2-selektiver Membranen betreffen u. a. mikroporöse Zeolithmembranen und Sol-Gel-Membranen sowie Mixed Proton-Electron Conducting Membranen, abgekürzt MPEC. Auch Polymermembranen, die in einem Temperaturbereich bis 400 °C einsatzfähig sind, wie z. B. die Polybenzimidazol Membran, kommen für das Pre-Combustion Verfahren in Frage.

Im Forschungsprojekt COORETEC wird als eines der langfristigen Ziele der Weiterentwicklung der Kohle-Kombikraftwerk Technologie, die Entwicklung einer katalytischen Hochtemperatur-H2-Membran in Verbindung mit einer Heißgasreinigung genannt.

Ontologie