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Mechanisch-Thermische Entwässerung

Ein weiteres Kohle-Trocknungsverfahren ist die sogenannte Mechanisch-Thermische Entwässerung (MTE). Sie wurde ab 1993 an der Uni Dortmund entwickelt.

Beim MTE-Verfahren erfolgt die Entwässerung der Braunkohle durch Anwendung von Wärme und mechanischer Kraft.

Die als Schüttung in einer Presse befindliche Kohle wird zunächst durch heißes Prozesswasser vorgewärmt. Dadurch werden die auf das Kohlewasser wirkenden Kapillarkräfte reduziert. Danach wird die Kohle mittels kondensierenden Sattdampfs auf die Prozesstemperatur aufgeheizt und anschließend mechanisch verdichtet. Durch den Pressvorgang werden das Kondensat und zusätzlich ein Teil des Kohlenwassers aus dem Presskuchen abgeschieden. Dabei wird ein Restwassergehalt von etwa 28 Prozent erreicht. Durch die Entspannungsverdampfung nach der Entlastung der Presse und den anschließenden Abkühlvorgang kommt es zur Verdampfung von weiterem Kohlenwasser, so dass am Ende des MTE-Prozesses eine Restfeuchte der Trockenbraunkohle (TBK) von etwa 22 Prozent erreicht wird.

Die Vorteile des MTE-Verfahrens sind die moderaten Drücke und Temperaturen und eine günstige Energiebilanz. Die optimalen Prozessparameter liegen bei rund 200 °C und 6 MPa.

Eine zunächst diskontinuierlich arbeitende MTE-Pilotanlage mit einem Braunkohledurchsatz von 1,6 t/h wurde 1996 in Betrieb genommen. Es folgte eine Demoanlage mit einer Trockenkohlenleistung von 12 t/h, die am Kraftwerksstandort Niederaußem errichtet und dort gleichzeitig mit einer WTA-Demoanlage 2001 in Betrieb genommen wurde.

Ontologie