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Lochkorrosion

Die Lochkorrosion stellt eine Form der lokalen Korrosion dar. Dabei kommt es infolge eines Korrosionsvorganges zur Ausbildung von kleinen Löchern an der Oberfläche von metallischen Werkstoffen. Der Durchmesser der Löcher an der Werkstoffoberfläche ist dabei meist kleiner als die Lochtiefe. Zusätzlich können diese Löcher die Oberfläche auch unterhöhlen, weshalb die Lochkorrosion oftmals nur schwer erkennbar ist und somit zu unvorhersehbaren Schäden führen kann. Besonders bei dünnen Bauteilen, z. B. bei Rohren oder Blechen, stellt dies ein gravierendes Problem dar. Hierbei können die Lochtiefen rasch die Wandstärken der Bauteile erreichen und somit zu Undichtigkeiten sowie dem Versagen der Bauteile führen.

Lochkorrosion tritt meist an deckschichtbehafteten metallischen Werkstoffen auf. Dazu zählen beispielsweise Legierungen aus Aluminium oder Kupfer sowie nichtrostender Stahl. Bei diesen Werkstoffen bildet sich in Kontakt mit einem Oxidationsmittel auf dem Metall eine dünne, wenige Atomlagen dicke Deckschicht aus. In vielen Fällen handelt es sich bei dem Oxidationsmittel um Sauerstoff, der beispielsweise in der Luft vorhanden ist. Werden diese Werkstoffe also der Luft ausgesetzt, bildet sich die Deckschicht von selbst auf den Werkstoffen aus und ist eigentlich für die gute Korrosionsbeständigkeit der Werkstoffe verantwortlich. Die Deckschicht kann allerdings durch die Anwesenheit von beispielsweise Halogenidionen lokal zerstört werden. Halogenidionen sind elektrisch geladene Atome der 7. Hauptgruppe im Periodensystem. Vorwiegend werden die Deckschichten hierbei durch Chloride punktförmig zerstört. An diesen Fehlstellen wird das darunterliegende Metall angegriffen, wohingegen neben den Fehlstellen fast keine Korrosionserscheinungen auftreten.

Die Beständigkeit gegenüber Lochkorrosion wird maßgeblich von der Zusammensetzung der Werkstoffe und dem Umgebungsmedium bestimmt. Beispielsweise sind bei nichtrostenden Stählen vorwiegende die Gehalte der Legierungselemente Chrom und Molybdän für die Beständigkeit verantwortlich. Generell lässt sich auch feststellen, dass mit sinkendem pH-Wert und steigender Temperatur des Mediums die Beständigkeit gegenüber Lochkorrosion sinkt. Eine Verbesserung der Oberflächengüte der Werkstoffe ist vielfach mit einer Erhöhung der Lochkorrosionsbeständigkeit verbunden. Um Schäden infolge Lochkorrosion zu vermeiden ist eine gezielte Anpassung der Werkstoffe an die Einsatzbedingungen erforderlich. Fallweise kommen auch Oberflächenbeschichtungen zum Einsatz, um die das angreifende Korrosionsmedium von dem Werkstoff fernzuhalten und somit die Gefährdung der Lochkorrosion zu reduzieren.

Synonym(e):

Lochfraß, LK

Englische Übersetzung(en):

pitting corrosion

Ontologie