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Leitungsauslastung

Die Leitungsauslastung gibt an, wie stark eine Leitung beansprucht wird. Je höher der Leistungsfluss bei gleichbleibender Spannung ist, desto größer ist der über die Leitung fließende Strom. Ein hoher Strom kann zu einer Wärmeentwicklung der Leiter führen, welche sich dadurch ausdehnen. Im schlimmsten Fall kann eine zu starke Leitungsüberlastung zur Zerstörung einer Leitung führen. Bei Freileitungen kommt es durch die Ausdehnung zur Absenkung der Leiterseile. In solchen Fällen sind Überschläge in hochgewachsene Bäume keine Seltenheit. Um Schäden an den Leitungen zu vermeiden, werden Obergrenzen für den Stromfluss einer Leitung festgelegt. Die Obergrenze wird thermische Stromtragfähigkeitsgrenze genannt.

Die Leitungsauslastung stellt dar, wie groß der Stromfluss im Verhältnis zur Stromtragfähigkeitsgrenze ist. Um die Zerstörung von Leitungen zu verhindern, werden diese bei Überlastungen durch Schutzsysteme automatisch abgeschaltet. Kurzzeitige Auslastungen über hundert% sind jedoch erlaubt, da Leitungen erst nach längerer Belastung in dieser Höhe Schaden nehmen. Durch das Abschalten von überlasteten Leitungen kann in einem Netz an anderer Stelle die Stromtragfähigkeitsgrenze überschritten werden. Im schlimmsten Fall kommt es dadurch zu einem kaskadierten Leitungsausfall, der in der Regel mit einem Blackout verbunden ist. Um ein solches Szenario zu vermeiden, werden bei der Auslegung von elektrischen Versorgungsnetzen Lastflussrechnungen durchgeführt. Anhand von Lastflussrechnungen können Schwachstellen im Netz erkannt und behoben bzw. vermieden werden. Zudem gilt in diesem Zusammenhang für alle Spannungsebenen ab der Mittelspannungsebene das N-1-Kriterium.

Englische Übersetzung(en):

line utilization

Ontologie