Leckerkennung und Leckortung in Versorgungsnetzen

Leckerkennung und Leckortung in Versorgungsnetzen ist die Bezeichnung für Technologien um Undichtigkeiten in Leitungssystemen aufzuspüren.

In Systemen der dezentralen Energieversorgung haben die Leckerkennung und die Leckortung für Fernwärmenetze (einschließlich Fernkältenetze) eine große Bedeutung. Leckagen in Fernwärmeleitungen verursachen Energieverluste, Wärmeträgerverluste sowie Beschädigungen am verlegten Fernwärmesystem. Auch die Umgebung des Fernwärmesystems kann durch Leckagen in Mitleidenschaft gezogen werden. Die Ortung und Beseitigung von Leckagen ist daher eine notwendige Voraussetzung für eine sichere und wirtschaftliche Versorgung durch Fernwärme.

Im Energiewirtschaftsgesetz (EnWG) ist festgelegt, dass Energieanlagen so zu errichten und zu betreiben sind, dass die technische Sicherheit gewährleistet ist. Dabei sind vorbehaltlich sonstiger Rechtsvorschriften die allgemein anerkannten Regeln der Technik zu beachten. Für Fernwärmesysteme werden diese Regeln insbesondere durch den eingetragenen Verein „Energieeffizienzverband für Wärme, Kälte und Kraft-Wärme-Kopplung“ (AGFW) bereitgestellt.

Verfahren

Bei Fernwärmesystemen finden ortsgebundene und mobile Verfahren zur Leckerkennung und zur Leckortung Anwendung:

Betriebliche Verfahren zur Ermittlung des nachzuspeisenden Wasservolumens und des mit Leckagen verbundenen Druckabfalls
Visuelle und mechanisch-technologische Verfahren
Thermografische Netzüberwachung
Akustische Korrelationsanalyse (Elektroakustische Leckortung)
Einsatz von Tracerstoffen (Tracerverfahren)
Wanddickenmessung mittels Prüfmolch (Molchtechnik)

Neu verlegte Fernwärmeleitungen sind heute oft mit integrierten Rohrnetz-Überwachungssystemen (Meldeverfahren) ausgestattet. Ältere Anlagen weisen teilweise noch keine integrierten Überwachungssysteme auf.

Synonym(e):

Erkennung und Ortung von Leckagen

Englische Übersetzung(en):

location of leakage, leak detection