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Ammoniakwäsche

Die Ammoniakwäsche ist ein chemisches Absorptionsverfahren. Sie zählt zu den Post-Combustion-Verfahren. Als Absorptionsmittel wird eine wässrige Ammoniaklösung eingesetzt.

Die Ammoniakwäsche zeichnet sich gegenüber der Aminwäsche insbesondere durch einen niedrigeren Energiebedarf bei der Regeneration der Waschlösung und den niedrigeren Preis der Waschlösung aus. Nachteilig ist der hohe Dampfdruck von Ammoniak (NH3), der sehr niedrige Absorbertemperaturen erfordert, um die Ammoniakverluste zu begrenzen.

Die Ammoniakwäsche wird von der Firma Alstom als Chilled Ammonia Verfahren derzeit in Versuchsanlagen getestet.

Beim Chilled-Ammonia Verfahren findet die Rauchgaswäsche bei besonders niedrigen Temperaturen zwischen 0 °C und 10 °C statt. Das CO2 im gekühlten Rauchgas wird mit Hilfe der wässrigen Ammoniaklösung zunächst als Hirschhornsalz gebunden. Die chemische Bezeichnung von Hirschhornsalz ist Ammoniumcarbonat, seine Summenformel ist CH8N2O3.

In einer Regenerationsstufe, auch Desorber genannt, zerfällt das Hirschhornsalz unter Zufuhr von Wärme bei Temperaturen oberhalb von 120 °C und bei einem Druck über 20 bar wieder. Das an diesem Punkt des Prozesses kontrolliert freigesetzte CO2 wird aufgefangen und für den CO2-Transport verdichtet. Der hohe Prozessdruck ist für die CO2-Verdichtung von Vorteil.

Die Vorteile des Chilled-Ammonia Verfahrens gegenüber herkömmlichen Ammoniakwäschen sind die kleineren Volumen- und Massenströme, der geringere energetische Aufwand für die nachgeschaltete Verdichtung des CO2 sowie ein geringerer Ammoniakverlust.

Begriffssynonyme:

  • Synonym für Regenerationsstufe: Regenerator; Desorber
  • Synonym für Ammoniakwäsche: Chilled Ammonia Verfahren
  • Synonym für Hirschhornsalz: Ammoniumcarbonat (CH8N2O3)
Ontologie