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Kurzschlussstrom

Als Kurzschlussstrom wird derjenige Strom bezeichnet, der durch den Ort eines Kurzschlusses fließt.

Ein Kurzschluss ist eine elektrische Verbindung mit geringem Widerstand zwischen zwei unterschiedlichen Potentialen. Im Moment des Kurzschlusses fließt in dieser Verbindung ein Strom, der die beiden Potentiale ausgleicht. Da der Widerstand der Verbindung gering ist, ist der Strom sehr groß. Im Allgemeinen klingt der Kurzschlussstrom mit der Zeit ab, wenn die beiden Potentiale mehr und mehr angeglichen sind. Wenn eines der Potentiale beispielsweise durch eine Erzeugungsanlage gestützt wird, dauert der Kurzschlussstrom aber an. Deshalb wird der Kurzschlussstrom in drei Zeitbereiche unterteilt betrachtet, die sich von wenigen Millisekunden bis zu mehreren Minuten erstrecken. Zu den drei Zeitbereichen gehört der subtransiente, transiente und der quasistationäre Zeitbereich.

In der Energietechnik spielt der Kurzschlussstrom eine besondere Rolle. Im Allgemeinen führen hohe Kurzschlussströme zu hohen Belastungen der Betriebsmittel des Netzes, sodass diese beschädigt werden können. Mittels einer Kurzschlussstromberechnung kann die Belastung eines Kurzschlusses an beliebiger Stelle auf das elektrische Netz bestimmt werden.

Allerdings wird der Kurzschlussstrom auch zur Erkennung und Lokalisation des Fehlerorts verwendet. Die Höhe des Kurzschlussstroms variiert mit der elektrischen Distanz zu Erzeugungsanlagen und dem Vermaschungsgrad des Netzes. Der Kurzschlussstrom wird häufig auch als Gütekriterium für die Spannungssteifigkeit eines Netzknotens genutzt. Je höher der Kurzschlussstrom im Fehlerfall ist, desto kräftiger ist das Netz und desto geringeren Einfluss hat eine Laständerung auf die Spannung des Knotens im Normalbetrieb.

Synonym(e):

Fehlerstrom

Englische Übersetzung(en):

short circuit current

Ontologie