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Aminwäsche-Prozess

Die chemische Absorption von CO2 mittels Aminwäsche erfordert zunächst die Kühlung des Rauchgases auf 40 bis 60 °C. Das abgekühlte Rauchgas gelangt anschließend in eine Absorptionsvorrichtung. In der Absorptionsvorrichtung befindet sich die Waschlösung, beispielsweise MEA. Mit Hilfe der Waschlösung wird das im Rauchgas befindliche CO2 im Absorber chemisch absorbiert. Das CO2 wird in der MEA-Waschlösung als Carbamat gebunden. Das CO2-arme Rauchgas wird am Kopf des Absorbers an die Umgebung abgeführt.

Die mit CO2 beladene Waschlösung wird vor ihrer erneuten Verwendung in einem Desorber auch Regenerator oder Stripper genannt, vom CO2 befreit. Die Regeneration der Waschlösung erfolgt bei einem Temperaturniveau von etwa 100–140 °C. Ein großer Teil des CO2 wird durch die Erhitzung der Waschlösung wieder gasförmig. Am Kopf des Desorbers wird das CO2 abgeschieden.

Das abgeschiedene CO2 wird gereinigt und für den CO2-Transport mittels Kompressor verdichtet, z. B. auf 200 bar. Durch die Verdichtung wird das CO2 vom gasförmigen Aggregatzustand in den überkritischen Zustand überführt. Im überkritischen Zustand ähnelt das CO2 in seiner Dichte und seinem Fließverhalten einer Flüssigkeit.

Für die Regeneration der Waschlösung werden bis zu 50 Prozent des Niederdruckdampfes aus dem Kraftwerksprozess ausgekoppelt. Der hohe Dampfbedarf des Post-Combustion-Verfahrens ist maßgeblich verantwortlich für die erheblichen Wirkungsgradeinbußen des Kraftwerksprozesses.

Begriffssynonyme:

  • Synonym für Waschlösung: wässrige Lösung, Waschflüssigkeit, Waschmittel
  • Synonym für Regeneration: Desorption, Strippung
  • Synonym für Desorber: Regenerator, Stripper
  • Synonym für Kompression: Verdichtung
Ontologie