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Kunststoffabfall

Als Kunststoffabfall werden alle Kunststoffe bezeichnet, die in Reinform, als Gemisch oder in Verbund mit anderen Werkstoffen der Abfallwirtschaft zugeführt werden. Den größten Anteil der hergestellten Kunststoffe bilden Polyethylen, Polypropylen, Polyvinylchlorid, Polystyrol und Polyamid. Grundsätzlich kommen für die Verwertung dieser Abfallfraktion die stoffliche und die energetische Verwertung in Frage.

Stoffliche Verwertung

Die stoffliche Verwertung meint eine Substitution von Primärrohstoffen durch die Rückführung bereits genutzter Stoffe in den Stoffkreislauf. Sie kann unterteilt werden in die werkstoffliche und rohstoffliche Verwertung. Bei der werkstofflichen Verwertung bleibt der Kunststoff in seiner chemischen Zusammensetzung erhalten und wird beispielsweise nach mechanischer Zerkleinerung in Form von Granulat genutzt. In der rohstofflichen Verwertung wird der Kunststoff in seine chemischen Bestandteile zerlegt und dadurch beispielsweise Synthesegas gewonnen.

2013 wurden in Deutschland 42 Prozent aller Kunststoffabfälle werkstofflich verwertet. Für eine stoffliche Verwertung eignen sich vor allem sortenreine Kunststoffe, die eine ähnliche Qualität aufweisen. Kunststoffabfälle aus Haushalten weisen deshalb eine schlechtere Verwertbarkeit auf, da sie häufig vermischt sind und Verbundkunststoffe enthalten. Entsprechend wurden nur 34,2 Prozent der Kunststoffabfälle aus privaten Haushalten stofflich verwertet.

Energetische Verwertung

Die Gewinnung von Energie aus Kunststoffabfällen wird als energetische Verwertung bezeichnet. Die Heizwerte verschiedener Kunststoffe unterschieden sich stark. Polyethylen ist mit einem Heizwert von 43MJ/kg deutlich ergiebiger als Polyvinylchlorid mit 18MJ/kg. Der Heizwert wird neben der chemischen Zusammensetzung des Kunststoffes auch durch Fremdstoffe beeinflusst. Flüssigkeitsreste und weitere organische und anorganische Verbindungen an Hohlkörpern wie Joghurtbechern verschlechtern den Heizwert.

Die Frage, welche Verwertungsoption vorzuziehen ist, kann nur bei Kenntnis der Sortenreinheit des Abfallstroms beantwortet werden. Bei einer hohen Sortenreinheit der Abfälle ist die stoffliche Verwertung vorzuziehen; bei niedriger Sortenreinheit ist die energetische Verwertung sinnvoller.

Englische Übersetzung(en):

plastic waste

Ontologie