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Kumulierter Energieaufwand

Der kumulierte Energieaufwand, der auch als KEA bezeichnet wird, vergleicht Produkte und Dienstleistungen auf Grundlage des gesamten Primärenergiebedarfs ihrer Herstellung, Nutzung und Entsorgung. Er kann als Wirkungskategorie in einer Ökobilanz genutzt werden. Neben der Zusammensetzung in die drei Lebenszyklusphasen unterscheidet der KEA in einen kumulierten Prozessenergieaufwand und einen kumulierten nichtenergetischen Energieaufwand. Der kumulierte Prozessenergieaufwand ergibt sich aus der Primärenergie der notwendigen Strommengen und Wärmemengen. Der kumulierte nichtenergetische Aufwand gibt den Energieinhalt von beteiligten Stoffen und Energieträgern an, die nicht energetisch genutzt werden. Dieser setzt sich aus dem nichtenergetischen Verbrauch, auch NEV genannt sowie dem stoffgebundenen Energieinhalt, auch SEI genannt zusammen. Der nichtenergetische Verbrauch gibt die stoffliche Verwendung von Energieträgern beispielsweise in chemischen Reaktionen an. Daneben ist der stoffgebundene Energieinhalt die Summe des Brennwertes aller Einsatzstoffe, die ansonsten nicht zu den Energieträgern gerechnet werden wie beispielsweise Lebensmittel, Müll, etc.

Weil der KEA den primärenergetischen Aufwand abbildet, werden die drei Bestandteile Endenergieverbrauch – EEV, NEV und SEI über Nutzungsgrade skaliert und gewichtet. Diese Nutzungsgrade beschreiben, welcher Anteil der genutzten Primärenergie jeweils in EEV, NEV und SEI vorhanden ist. Für die Bereitstellung einer kWh Strom aus einem kg Kohle wäre bei einem Kohlekraftwerk mit einem Wirkungsgrad von 30 Prozent bspw. der Nutzungsgrad 0,3. Der KEA ergibt sich dann aus der Summierung aller primärenergetisch bewerteten Anteile des EEV und aller primärenergetisch bewerteten stofflich gebundenen Energie in NEV und SEI.

Methodik

Für die Berechnung des KEA ist im Gegensatz zur Sachbilanz ein kleinerer Datenaufwand nötig, um aussagekräftige Ergebnisse zu erzielen. Bei der Berechnung des KEA wird häufig in einen KEAerneuerbar und einen KEAfossil unterteilt. Der KEA gilt häufig als von der Ökobilanz unabhängige Methodik.

Synonym(e):

KEA

Englische Übersetzung(en):

cumulative energy demand, CED

Ontologie