Kombinierte Bauweise

Die kombinierte Bauweise bezeichnet im Bauwesen die Anwendung von mindestens zwei unterschiedlichen Bauweisen. Dabei werden bei der Errichtung eines Bauwerkes unterschiedliche Baustoffe oder auch Bauverfahrenstechniken gemeinsam eingesetzt. Bei der kombinierten Bauweise erfolgt beispielsweise die Bauausführung des Erdgeschosses eines Gebäudes in der Mauerwerksbauweise aus Ziegelsteinen, während die Obergeschosse in der Holzbauweise errichtet werden. Neben der Verbindung von Holz und Mauerwerk sind auch weitere Materialien, z. B. Beton, Stahl, Kunststoff oder Aluminium, kombinierbar. Ein gleichzeitiger Einsatz der Fertigteilbauweise und der Ortbetonbauweise, d. h. direkte Herstellung der Bauteile aus Beton auf der Baustelle, ist ebenso möglich. Zusätzlich wird auch eine Kombination der Schottenbauweise, Skelettbauweise oder Großtafelbauweise häufig angewendet. Der Vorteil der kombinierten Bauweise liegt darin, dass durch die Verwendung von unterschiedlichen Baustoffen oder Bauweisen deren Stärken gezielt genutzt und die Schwächen ausgeglichen werden. Somit lassen sich beispielsweise durch die kombinierte Bauweise die hohen Anforderungen der Energieeinsparverordnung bezüglich des Wärmeschutzes der Gebäudehülle bewerkstelligen. Neben den technischen Gründen stehen auch ästhetische Aspekte im Vordergrund, da architektonisch anspruchsvolle Bauwerke einfach zu realisieren sind. Allerdings ist die Errichtung von Bauwerken in der kombinierten Bauweise auch mit einem erhöhten Planungsaufwand und somit teilweise höheren Kosten verbunden. Zusätzlich sind auch eine exakte Abstimmung der einzelnen Baumaterialien untereinander und eine fachgerechte Bauausführung erforderlich. Ansonsten können Schwachstellen in der Bauphysik eines Gebäudes, z. B. Wärmebrücken, entstehen. Diese können in weiterer Folge zu Feuchte und Schimmelpilzbildung in der Konstruktion führen.

Synonym(e):

Mischbauweise

Englische Übersetzung(en):

composite construction, combined construction technique, combination of building methods