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Kohlevergasung

Die Kohlevergasung ist ein Verfahren zur Überführung eines kohlehaltigen Feststoffs in einen gasförmigen Energieträger durch Erhitzung. Die Vergasung von festen Brennstoffen wie Kohle oder Biomasse ist ein gängiges Verfahren mit vielen Ausführungsmöglichkeiten. Zur Vergasung eignet sich prinzipiell jedes kohlenstoffhaltige Material.

Beschreibung des Konzeptes

Bei der Kohlevergasung wird über die Glut der Kohle ein Gemisch aus Wasserdampf und Luft eingeblasen. Dabei entstehen Kohlenstoffmonoxid und Wasserstoff. Die Vergasung findet bei Temperaturen von 300 bis 2.000 °C statt. Die einzelnen Verfahrensschritte umfassen die Trocknung, Pyrolyse und Vergasung. Während der Trocknung wird zunächst der Wassergehalt des Brennstoffes verringert und in Form von Wasserdampf freigesetzt. Bei der Pyrolyse wird das Gasgemisch aus Kohlenstoffmonoxid und Wasserstoff gebildet. Die Pyrolyseprodukte reagieren dann bei der Vergasung unter Zugabe z. B. von Sauerstoff zu Brenngasen. Das entstandene Gasgemisch, auch Synthesegas genannt, eignet sich zur Herstellung chemischer Produkte wie Methanol, was wiederum Grundlage für die Produktion flüssiger Kraftstoffe ist. Der Wirkungsgrad des Verfahrens liegt je nach Anlagenkonfiguration bei bis zu 60 Prozent.

Entwicklungsstand und -ziele

Die Kohlevergasung ist eine etablierte und weltweit verbreitete Vergasungstechnologie mit vergleichsweise niedrigen Kosten für die Wasserstoffproduktion. Nachteil ist die Freisetzung von CO2, das aber abgeschieden und separat gespeichert werde könnte, z. B. durch Carbon Dioxide Capture and Storage (CCS). Dennoch wird dem Verfahren aufgrund der Emissionswirkung in Deutschland weniger Potenzial eingeräumt als der Elektrolyse, die bei Verwendung erneuerbaren Stroms Wasserstoff CO2-frei herstellen kann.

Englische Übersetzung(en):

coal gasification

Ontologie