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Klärschlammbehandlung

Die Klärschlammbehandlung ist ein Überbegriff einer Vielzahl mechanischer, biologischer, physikalischer und thermischer Verfahren zur Behandlung von Klärschlamm. Dieser fällt in der biologischen Abwasserreinigung an. In den letzten Jahrzehnten werden die Verfahren der Klärschlammbehandlung immer mehr darauf ausgelegt, den Klärschlamm als Ressource und ihn somit als Rohstoff für verschiedene Nutzungsarten zu sehen.

Zentrale Aufgaben der Klärschlammbehandlung sind die Stabilisierung, die Entseuchung und die Schlammwasserabtrennung. Diese Vorgänge dienen dazu, den Klärschlamm zu nutzen und die Reststoffe so unbedenklich wie möglich an die Umwelt abgeben zu können.

Ziel

Das exakte Ziel der Klärschlammbehandlung hängt von der Art der weiteren Nutzung oder Entsorgung ab.

Für eine landwirtschaftliche Nutzung muss der Klärschlamm stabil und hygienisch sein. Stabil bedeutet, dass die biologische Aktivität im Klärschlamm zum Erliegen gekommen ist. Hygienisch bedeutet, dass der Klärschlamm frei von Pathogenen ist. Genaue Anforderungen für die landwirtschaftliche Verbringung sind in der Klärschlammverordnung geregelt.

Bei einer späteren Einlagerung des Klärschlammes auf Deponien, müssen die organischen Bestandteile entfernt werden.

Bei einer thermischen Nutzung muss der Wassergehalt minimiert werden. Zudem dürfen die Inhaltsstoffe beim Verbrennungsvorgang nicht das jeweilige Verfahren beeinflussen. Bei der Verbrennung in Zementwerken beeinflusst beispielsweise der Chloridgehalt des Klärschlammes den Fertigungsprozess negativ.

Verfahren

Verschiedene Verfahren der Klärschlammbehandlung sind die Schlammeindickung, Schlammhygienisierung, Schlammstabilisierung, Schlammentwässerung, eine thermische Schlammverwertung, eine Klärschlammausbringung oder die Schlammentsorgung.

In der Eindickung wird das Volumen des Klärschlammes reduziert, um nachfolgende Anlagen kleiner dimensionieren zu können. Die Hygienisierung dient der Abtötung von Krankheitserregern. Die Aktivität der biologischen Abbauprozesse im Klärschlamm wird in der Stabilisierung herabgemindert. Dadurch beseitigt die Stabilisierung geruchsbildende Inhaltsstoffe und senkt den Anteil organischer Substanz. Eine weitere Reduzierung des Schlammvolumens läuft in der Entwässerung ab. Die Verwertung des Schlammes erfolgt als thermische Verwertung oder stoffliche Verwertung. Die Klärschlammausbringung ist eine stoffliche Verwertung, in der Schlamm als Düngemittel eingesetzt wird. Die thermische Behandlung kann bspw. als Verbrennung des Klärschlamms erfolgen.

Ein häufig in kommunalen Kläranlagen genutztes Verfahren der Klärschlammstabilisierung ist die biologische Schlammstabilisierung. Bei dieser kann das während des Faulprozesses entstehende Faulgas beispielsweise genutzt werden, um in Blockheizkraftwerken in Strom und Wärme gewandelt zu werden. Diese Energieströme können auf der Kläranlage zur Deckung des Energiebedarfs genutzt werden, um den Fremdbezug von Strom und Wärme zu verringern.

Synonym(e):

Schlammbehandlung, Behandlung von Klärschlamm

Englische Übersetzung(en):

sewage sludge treatment, sludge treatment

Ontologie