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Klärschlamm

Klärschlamm ist ein wasserhaltiges Gemisch aus Stoffen, die in der Abwasserreinigung abgetrennt werden. Er wird auf Kläranlagen der Klärschlammbehandlung zugeführt und kann energetisch und stofflich genutzt werden.

Zusammensetzung

Klärschlamm lässt sich einteilen in Primärschlamm, Überschussschlamm und Tertiärschlamm.

Primärschlamm entsteht bei der Vorklärung aus der mechanischen Abwasserreinigung. Er wird im Vorklärbecken abgezogen. Überschussschlamm ist der Schlamm, der aus dem Belebtschlammverfahren abgezogen wird. Überschussschlamm wird auch Sekundärschlamm genannt. Bei weiteren Reinigungsverfahren kann Tertiärschlamm anfallen, beispielsweise bei der Phosphatfällung der chemischen Abwasserreinigung.

Eigenschaften und Nutzung

Klärschlamm besteht zu einem Großteil aus Wasser. Der Feststoffanteil im Klärschlamm wird über die Kennwerte Trockenrückstand und Trockensubstanz angegeben. Der Trockenrückstand liegt üblicherweise je nach Schlammart bei 3 bis 5 Prozent. Der hohe organische Anteil des Klärschlammes wird über einen Glühverlust von 40 bis 70 Prozent charakterisiert. Dieser große Anteil von Organik macht ihn zur energetischen Nutzung, beispielsweise mittels Klärschlammfaulung fähig. Das bei der Faulung erzeugte Biogas kann zur Deckung des Strombedarfs und des Wärmebedarfs der Kläranlage beispielsweise in Blockheizkraftwerken genutzt werden. Auch eine stoffliche Nutzung ist möglich. Theoretisch machen hohe Stickstoffwerte und Phosphorwerte den Klärschlamm geeignet zur landwirtschaftlichen Klärschlammausbringung als Dünger. Jedoch sammeln sich zusätzlich zu den Nährstoffen auch Schadstoffe wie Schwermetalle, Pathogene oder hormonaktive Stoffe im Klärschlamm an, sodass die landwirtschaftliche Ausbringung in Deutschland aus Umweltschutzaspekten derzeit immer stärker von der thermischen Verwertung verdrängt wird. Die Klärschlammnutzung unterliegt der Klärschlammverordnung.

Englische Übersetzung(en):

sewage sludge

Ontologie