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Akzeptanzmodell

Ein Akzeptanzmodell ist ein Modell in der Akzeptanzforschung. In der technikorientierten Akzeptanzforschung werden Erklärungsmodelle für Technikakzeptanz entwickelt. Dabei reicht das Spektrum der Untersuchungen von der Nutzerakzeptanz technischer Artefakte wie Mobiltelefone oder Bürotechnik bis hin zur gesellschaftlichen Akzeptanz neuer Technologien. Unterschieden werden können dabei sozialwissenschaftliche und ökonomische Forschungsansätze. Des Weiteren werden Akzeptanzforschungsansätze nach folgender Systematik unterteilt:

  • Einstellungsorientierte Ansätze erheben und analysieren geäußerte Meinungen
  • Ansätze der Begleitforschung, Projektforschung und Wirkungsforschung befassen sich mit der Geschwindigkeit der Einführung technischer Innovationen, mit Fragen nach adäquater Technikgestaltung oder mit der Analyse von Akzeptanzhemmnissen.
  • Psychologische und sozialpsychologische Analysen befassen sich mit Ursachen von akzeptanzbezogenen Meinungen und Urteilen. Individuelle oder gruppenspezifische psychischen Dispositionen, kognitive Muster und rationale Motive spielen hier eine Rolle.
  • Soziologische Deutungsversuche erklären spezifische Entwicklungslinien des sozialen Wandels. Hier spielen Einstellungen, Wertewandel und soziale Verhaltensmuster eine Rolle.
  • Normative Ansätze fragen nach der sozialen Akzeptabilität von Techniken

In der Akzeptanzforschung wird unterschieden zwischen Akzeptanzsubjekt, Akzeptanzobjekt und Akzeptanzkontext. Das Akzeptanzsubjekt ist der Akteur. Das Akzeptanzobjekt ist die Technologie. Der Akzeptanzkontext sind die bestehenden Rahmenbedingungen. Vor diesem Hintergrund können dem Akzeptanzbegriff verschiedene Dimensionen zugeschrieben werden:

  • Einstellungsdimension
  • Handlungsdimension
  • Normative Dimension

Die Einstellungsdimension beschreibt, ob das Akzeptanzsubjekt eine positive Haltung zu dem Akzeptanzobjekt hat. In der Handlungsdimension wird untersucht, ob aus der Einstellung Handlungen resultieren. Die normative Dimension wird auch als Wertedimension bezeichnet und als Bestandteil der Einstellungsdimension verstanden. Die Einführung der normativen Dimension ermöglicht eine weitere Ausdifferenzierung in Bezug auf die Fragestellung, ob die Akzeptanz der Technologie im Einklang mit dem Wertesystem des Akzeptanzsubjekts steht oder nicht. Dominierende äußere Faktoren können beispielsweise dazu führen, dass die Akzeptanz erfolgt, obwohl der Einklang mit dem Wertesystem nicht gegeben ist.

Bezogen auf die drei Dimensionen der Akzeptanz werden Akzeptanzfaktoren identifiziert, die die Entstehung von Akzeptanz beeinflussen. Akzeptanzfaktoren können sein:

  • Einstellungen und Haltungen
  • Normen und Wertvorstellungen
  • Emotionen bzw. Affekte
  • Soziodemografische Faktoren
  • Kosten und Nutzen der Technologie
  • Bedienfreundlichkeit der Technologie
  • Ästhetische Aspekte der Technikgestaltung
  • Räumliche Kontexte
  • gesamtgesellschaftliche Kontexte
  • die Art und Weise, in der die Technologie eingeführt wird

Um die Wirkungsbeziehungen von Einflussfaktoren zu analysieren, werden Akzeptanzmodelle entwickelt. Hier wird zwischen den folgenden Modellen unterschieden:

  • Input-Modelle
  • Input-output-Modelle
  • Rückkopplungsmodelle
  • Phasenmodelle

Input-Modelle berücksichtigen die Einflussfaktoren der Akzeptanz. Input-output-Modelle spezifizieren darüber hinaus auch die Ergebnisse des Akzeptanzprozesses. Rückkopplungsmodelle beziehen wiederum die Rückwirkungen des Akzeptanzprozesses auf die ursprünglichen Einflussfaktoren mit ein. Phasenmodelle nehmen Unterteilungen des Akzeptanzprozesses in mehrere Phasen vor und heben so den Prozesscharakter der Akzeptanzentstehung hervor.

Englische Übersetzung(en):

acceptance model

Ontologie