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Keimbildner

Keimbildner sind Stoffe die die Kristallisation eines Stoffes beschleunigen. Keimbildner wirken sich daher positiv auf die Keimbildungsrate aus. Keimbildner unterstützen den Phasenübergang von Stoffen von gasförmig zu flüssig und flüssig zu fest. Keimbildner stellen Oberfläche zur Verfügung an denen sich erste Kristallisationskeime bzw. Kondensationskeime bilden können. Die Keimbildung an bestehenden Flächen wird auch als heterogene Keimbildung bezeichnet. Im Gegensatz dazu findet bei der homogenen Keimbildung die Bildung von Keimen durch das Aufeinandertreffen ausreichend langsamer Teilchen des kondensierenden Fluids statt.

In der Kunststoffproduktion werden Keimbildner eingesetzt um durch eine beschleunigte Kristallisation eine Verbesserung der optischen und mechanischen Eigenschaften von Werkstücken zu erreichen. Keimbildner werden hier auch als Clarifier bezeichnet. Die Nutzung von Keimbildnern führt außerdem zu einer Erstarrung des verwendeten Materials bei höheren Temperaturen. Dies führt zu weiteren Vorteilen wie z. B. verkürzten Produktionszeiten bei Spritzgussverfahren.

In der Wärmeversorgung und Kälteversorgung werden Keimbildner bei Latentwärmespeichern eingesetzt. Bei Latentwärmespeichern wird neben der sensiblen Wärmekapazität vor allem die latente Wärmespeicherfähigkeit des Mediums im Phasenübergang genutzt. Um eine möglichst hohe Effizienz zu erreichen sollte der Phasenübergang bei einer möglichst hohen Temperatur stattfinden. Eine Unterkühlung des Wärmeträgermediums wirkt sich daher negativ auf die Effizienz der Anlage aus. Damit keine zu starke Unterkühlung im Latentwärmespeicher stattfindet werden Keimbildner zugesetzt. Der Begriff der Unterkühlung beschreibt den Zustand eines Fluids mit einer Temperatur unterhalb des Erstarrungspunktes bei dem das Fluid jedoch noch in flüssiger Form vorliegt.

Synonym(e):

Nukleierungsmittel, keimbildendes Mittel

Englische Übersetzung(en):

nucleating agent, nucleation agent

Ontologie