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Kalkherstellung

Die Kalkherstellung ist eine Abfolge von Prozessen, bei denen aus Lagerstätten gewonnener Kalkstein zu Branntkalk oder weiter zu Kalkhydrat, auch Löschkalk genannt, verarbeitet wird.

Bei der Kalkherstellung werden mehrere Hauptprozessstufen durchlaufen:

  • Kalksteinabbau: Kalkstein wird gewöhnlich im Tagebau gewonnen. Dazu werden Lagerstätten schrittweise meist durch Sprengungen zugänglich gemacht.
  • Kalksteinaufbereitung: Der so gewonnene Kalkstein wird in der Regel vor Ort aufbereitet. Die Aufbereitung besteht aus drei Hauptschritten: Zerkleinern, Abtrennen von Fremdbestandteilen und Klassieren nach Korngrößen. Teilweise wird der Kalkstein gemahlen und findet in dieser Form bereits Abnehmer.
  • Kalkbrennen: Der größte Teil des klassierten Kalksteins wird in den Kalkwerken gebrannt. Dabei wird dem Kalkstein Kohlendioxid entzogen und das Kalziumkarbonat zu Kalziumoxid umgesetzt. Nach dem Brennen ist der entstandene Branntkalk stückig. Etwa 25 Prozent des Branntkalks werden nach einer Grobzerkleinerung als Stückkalk verkauft.
  • Kalkmahlen: In dieser optionalen Prozessstufe wird der Großteil des Branntkalks in Mühlen zu Feinkalk gemahlen. Anschließend kann er mit Wasser zu Kalkhydrat oder Löschkalk weiterverarbeitet werden.

Die gewonnenen Kalkprodukte werden in mehreren Bereichen eingesetzt. Der ungebrannte Kalk wird in der Produktion von Eisen und Baustoffen verwendet. Er findet auch Einsatz in der Düngemittelerzeugung und der Produktion von Futtermitteln. Branntkalk hingegen wird in großen Mengen bei der Stahlproduktion verwendet. Er wird in der Landwirtschaft und für den Umweltschutz eingesetzt und findet außerdem Nutzung im Baugewerbe und in verschiedenen chemischen Herstellungsprozessen.

Die Kalkherstellung ist ein sehr energieintensiver Prozess. Der theoretische thermische Energiebedarf für den Entzug von Kohlendioxid aus dem Kalkstein beträgt 3.154 MJ/t Kalziumoxid. Die Menge an fossiler Energie, die dabei tatsächlich benötigt wird, beträgt im Durchschnitt zwischen 3.200 und 9.200 MJ/t Kalk. Zusätzlich wird sowohl für den Brennprozess als auch für das Mahlen des Kalksteins und des Branntkalks in Mühlen elektrische Energie benötigt.

Durch die Austreibung von Kohlendioxid unter Nutzung von fossilen Brennstoffen entsteht bei der Kalkherstellung eine große Menge an CO2-Emissionen. Das Kohlendioxid, das durch die Brennstoffe emittiert wird, belief sich in Deutschland im Jahr 2007 auf 385 kg pro Tonne Kalk. Durch den Entzug von Kohlendioxid aus dem Kalkstein werden zusätzlich 785 kg pro Tonne Kalk freigesetzt.

Englische Übersetzung(en):

lime production

Ontologie