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Kalkbrennen

Das Kalkbrennen ist der zentrale Prozessschritt bei der Kalkherstellung. In diesem Schritt wird das in der Kalksteinaufbereitung entstandene Kalksteinmehl in Öfen zu Kalziumoxid, sogenanntem Branntkalk, gebrannt. Anschließend kann es mit Wasser zu Kalkhydrat abgelöscht werden oder beim Mahlen von Kalk zerkleinert werden.

Um das Kalksteinmehl zu Branntkalk zu verarbeiten muss ihm Kohlendioxid entzogen werden. Dazu ist Energie nötig, die mithilfe von Brennstoffen zugeführt wird. In der Entwicklung des Kalkbrennens haben sich zwei Ofentypen herausgebildet, die während des Herstellungsprozesses verwendet werden.

  • Schachtofen: Ein Schachtofen ist ein Industrieofen. Er besteht aus einem zylinderförmigen Turmbau, der an den Innenwänden mit feuerfesten Materialien ausgekleidet ist. An der Spitze des Turmes befindet sich ein Abzug für Kohlendioxid und eine Aufgabevorrichtung, über die das Kalksteinmehl gemeinsam mit festen Brennstoffen in den Schachtofen gelangt. Der Innenraum des Schachtofens ist mit soviel Material gefüllt, dass es eine lockere Schüttung bildet, durch die Gas strömen kann. Der Schwerkraft folgend wandert die Schüttung im Ofenraum langsam abwärts. Dabei passiert sie unterschiedliche Zonen. In der obersten Zone wird das Kalksteinmehl von den heißen Abgasen des Brennprozesses, die nach oben strömen, aufgeheizt. Daraufhin wird die Brennzone erreicht, in der der Kalk entsäuert wird. Das bedeutet, dass dem Kalk Kohlendioxid entzogen wird. Durch Öffnungen in diesem Bereich können zusätzliche flüssige und gasförmige Brennstoffe sowie Verbrennungsluft zugeführt werden. Unterhalb der Brennzone befindet sich die Kühlzone. In dieser wird das entstandene Kalziumoxid abgekühlt. Dies geschieht durch Luft, die am unteren Ende des Ofens eingeblasen wird. Die Luft erhitzt sich dabei, was sich günstig auf den Brennvorgang auswirkt. Am unteren Ende kann schließlich der Branntkalk aus dem Schachtofen abgezogen werden, wodurch die Schüttung im Ofen langsam herab rutscht.
  • Drehrohrofen: Der Drehrohrofen besteht aus einem fast horizontal gelagerten zylindrischen Rohr, das an seiner Innenseite mit feuerfesten Materialien ausgemauert ist. Das Rohr ist leicht geneigt und rotiert um seine eigene Achse. Die Länge des Rohres kann bis zu 120 m betragen. Am erhöhten Ende des Rohres wird das Kalksteinmehl in das Rohr eingebracht. Durch die Rotation wird der Kalkstein langsam durch den Drehrohrofen transportiert. Am Ende des Rohres befinden sich Brenner, mit deren Hilfe die nötige Temperatur im Ofen hergestellt wird. Unter den Brennern befindet sich ein Abzug, über den der fertige Branntkalk aus dem Ofen abgezogen werden kann.

Der fertig gebrannte Branntkalk liegt, nachdem er den Ofen verlässt, in Form von Klumpen vor. Er wird nun entweder grob zerkleinert und als Stückkalk verkauft, mit Wasser zu Kalkhydrat gelöscht oder in Mühlen zu Feinkalk gemahlen.

Englische Übersetzung(en):

lime-burning

Ontologie