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Input-Output-Modell

Ein Input-Output-Modell ist ein spezielles, computerbasiertes Modell bzw. Computerprogramm, das zu den Top-Down-Modellen gehört. Die Besonderheit des Modellansatzes ist es, dass sich damit Wirkungszusammenhänge und Lieferketten innerhalb einer Volkswirtschaft abbilden lassen. Es wird daher häufig für Kosten-Nutzen-Analysen eingesetzt und erlaubt die volkswirtschaftliche Bewertung von Maßnahmen innerhalb des Energiesystems.

Mit Hilfe der Modelle können direkte und indirekte Effekte innerhalb einer Volkswirtschaft abgebildet werden. Direkte Effekte basieren oft auf Impulsen aus Bottom-Up-Modellen, z. B. Änderungen der Endnachfrage, Konsum, Investitionen oder Exporten. Innerhalb der Modelle wird die Lieferverflechtung zwischen verschiedenen Produktionsbereichen einer Volkswirtschaft über sogenannte Input-Output-Tabellen beschrieben. In den Tabellen werden für die betrachteten Produktionsbereiche die jeweils eingesetzten Vorleistungen als Input sowie die hergestellten Produkte und produzierten Mengen als Output beschrieben. Dies umfasst auch die Lieferung der einzelnen Sektoren und Branchen an die Endnachfrage, z. B. für Konsum, Investitionen, Export usw. Zusätzlich umfassen Input-Output-Tabellen Informationen über die Bruttowertschöpfung der einzelnen Produktionsbereiche sowie zu Import und Export der hergestellten Güter. Die in der Input-Output-Tabelle enthaltenen Informationen können mit weiteren auf einzelne Wirtschaftsbereiche bezogenen Daten verknüpft werden. Für solche indirekten Effekte kann beispielsweise die Beschäftigung auf Produktionswert oder Bruttowertschöpfung eines Sektors bezogen werden und somit Arbeitsplatzeffekte einer Nachfrageänderung bestimmt werden. Eine Nachfrageänderung stellt einen Impuls für das Modell dar, der dann Rückwirkungen auf andere Branchen hat. Die Nachfrageänderung kann sowohl die Höhe wie auch die Struktur der Nachfrage betreffen. Beispielsweise unterscheiden sich Investitionen in Anlagen zur Erzeugung von Strom aus erneuerbaren Energien deutlich von den auf fossilen Energieträgern basierenden Stromerzeugungsanlagen. Es ergeben sich darüber hinaus auch Effekte in Produktionsbereichen, die zwar selbst keine Investitionsgüter für die Stromerzeugungsanlagen herstellen, aber durch Lieferketten indirekt daran beteiligt sind.

Input-Output-Modelle werden im Energiebereich z. B. zur Bewertung von Arbeitsplatzeffekten eingesetzt. Sie werden ebenfalls genutzt, um die Auswirkungen von Politikmaßnahmen zu bewerten, da sie erlauben, die von einer bestimmten Güternachfrage bzw. ihrer Änderung ausgehenden wirtschaftlichen Effekte zu bestimmen. Es ist auch möglich, die Wechselwirkungen mit Volkswirtschaften in anderen Ländern über die Abbildung der Importe und Exporte bzw. durch die Nutzung von multiregionalen Input-Output Tabellen zu ermitteln. Anwendungsfälle sind etwa Analysen zur Importabhängigkeit von Rohstoffen oder wirtschaftliche Effekte eines verstärkten Exports grüner Technologien. Ein weiterer Anwendungsbereich ist die Stoffstromanalyse, die vornehmlich Stoffmengen als Input und Output verwenden. Dies umfasst z. B. Rohstoffe und Energie als Input sowie Emissionen und Produkte als Output.

Englische Übersetzung(en):

input/output model

Ontologie