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Hydrothermales System

Ein hydrothermales System ist ein System zur Erdwärmenutzung im Bereich der Tiefengeothermie. Es nutzt die Wärmeenergie von Wasser aus tief liegenden Aquiferen. Im Gegensatz zum petrothermalen System ist das hydrothermale System ein offenes System. Das natürlich vorkommende, warme oder heiße Wasser wird aus bis zu 4.000 m Tiefe an die Erdoberfläche gefördert und nach seiner technischen Nutzung abgekühlt zurück ins Erdreich gegeben.

Die Entnahme und die Rückführung des Wassers erfolgen in zwei getrennten Bohrungen, der Förderbohrung und der Injektionsbohrung. Diese werden auch als geothermische Dublette bezeichnet. Dabei ist ein ausreichend großer Abstand der Bohrungen einzuhalten, um eine Abkühlung des geförderten Wassers durch das kalte, rückgeführte Wasser zu vermeiden.

Hydrothermale Systeme werden sowohl in Hochenthalpielagerstätten als auch in Niederenthalpielagerstätten installiert. In Deutschland beschränkt sich deren Einsatz bisher jedoch auf Lagerstätten niedriger Energie. In Abhängigkeit von der Wassertemperatur werden sie entweder zur Wärmebereitstellung oder zur Strombereitstellung eingesetzt. Die Strombereitstellung ist ab einer Wassertemperatur von etwa 120 °C wirtschaftlich. Sie erfolgt beispielsweise mithilfe des Organic Rankine Prozess.

Synonym(e):

Hydrothermale Geothermie

Englische Übersetzung(en):

hydrothermal system

Ontologie