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Gutes ökologisches Potenzial

Das gute ökologische Potenzial (GÖP) ist ein Umweltqualitätsziel der Wasserrahmenrichtlinie (WRRL). Es gilt für erheblich veränderte und künstlich angelegte Oberflächengewässer. Als erheblich veränderte Gewässer (Heavily modified waterbody: HMWB) werden Wasserkörper bezeichnet, die durch den Menschen zur Nutzung verändert wurden. Ein künstlich geschaffener Wasserkörper (Artificial water body: AWB) ist ein von Menschenhand auf ehemals trockenem Land geschaffenes Gewässer.

Bisher besteht keine allgemein verbindliche Methodik zu Bestimmung des ökologischen Potenzials von HMWB und AWB. Einen Ansatz liefert jedoch beispielsweise die Bund/Länder-Arbeitsgemeinschaft Wasser (LAWA). Diese orientiert sich am CIS-Leitfaden 2.2 aus dem Jahr 2002. Ihm zufolge können die HMWB und AWB den Zustand unbeeinflusster, natürlicher Gewässer ohne signifikante Beeinträchtigung ihres Nutzens nur schwer erreichen. Das GÖP gibt somit an, inwiefern sich alle menschlichen Einflüsse aus einem Gewässer entfernen lassen, ohne erhebliche Einschränkungen der Gewässernutzung hervorzurufen. Der Leitfaden lässt geringfügige Abweichungen des GÖP zum höchsten ökologischen Potenzial (HÖP) zu. Dieses beschreibt die für ein HMWB und AWB höchste erzielbare ökologische Qualität und wird nach Umsetzung jeder möglichen Maßnahme zur ökologischen Schadenbegrenzung erreicht.

Der GÖP unterscheidet sich vom guten ökologischen Zustand. Der gute ökologische Zustand ist eine Zielanforderung für natürliche Gewässer mit nur geringfügig vom Menschen beeinflusstem Ökosystem.

Englische Übersetzung(en):

good ecological potential (GEP)

Ontologie