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Grabenlose Verlegung

Grabenlose Verlegung ist eine Verlegemethode von Versorgungsleitungen, Rohren und Leitungskanälen in geschlossener Bauweise. Grabenlose Verlegung wird aufgrund der hohen Kosten nur dort eingesetzt, wo eine Verlegung in einem offenen Rohrgraben nicht möglich oder nicht erlaubt ist. Dazu zählen beispielsweise Bahngleise, Autobahnen und besonders geschützte Grünbereiche. Grabenlose Verlegung wird auch dort verwendet, wo ansonsten große Umwege notwendig wären. Die offene Bauweise lässt sich dabei nicht völlig vermeiden. Es werden jedoch lediglich Startschächte und Zielschächte benötigt.

Man unterscheidet zwischen den nichtsteuerbaren Verfahren der grabenlosen Rohrverlegung und den steuerbaren Verfahren der grabenlosen Rohrverlegung. Diese beiden Verfahrensarten werden außerdem weiter in Bodenverdrängungsverfahren und Bodenentnahmeverfahren unterteilt. Beim Bodenverdrängungsverfahren wird das Bohrgut nicht abgefördert, sondern direkt in das umgebende Erdreich gepresst. Beim Bodenentnahmeverfahren wird das Erdmaterial sofort nach abgeschlossenem Vortrieb entfernt. Das Bodenentnahmeverfahren ist beinahe in allen Bodenarten einsetzbar. Jedoch erfordert das Bodenentnahmeverfahren einen höheren Aufwand im Vergleich zu den Bodenverdrängungsverfahren. zum einen hinsichtlich der maschinentechnischen und bautechnischen Installation sowie zum anderen in der dazu erforderlichen Anzahl an Arbeitskräften.

Die steuerbaren Verfahren zur grabenlosen Rohrverlegung verfügen über Steuerelemente, die es ermöglichen die Bohrung entsprechend einer vorher festgelegten Gradiente durchzuführen. Steuerbare Bohrungen werden auch Richtbohrtechnik genannt. Zu typischen Verfahren der steuerbaren Rohrverlegung mit Bodenverdrängung zählen der steuerbare Verdrängungshammer und der steuerbare Pilotrohrvortrieb mit Verdrängungsspitze. Typische Vertreter der steuerbaren Rohrverlegung mit Bodenentnahme sind Microtunneling und Horizontalspülbohrverfahren (HDD).

Zu den typischen Verfahren der nichtsteuerbaren Rohrverlegung mit Bodenverdrängung zählen der ungesteuerte Verdrängungshammer und der ungesteuerte Pilotrohrvortrieb mit Verdrängungsspitze. Zu den typischen Verfahren der nichtsteuerbaren Rohrverlegung mit Bodenentnahme zählen die ungesteuerte Horizontalramme mit offenem vorderem Rohrende und das ungesteuerte Pressbohrverfahren mit Bohrkopf.

Da kein Graben ausgehoben wird kann das Einpflügen von Leitungen auch zu den grabenlosen Verlegemethoden gezählt werden. Es unterscheidet sich jedoch deutlich von den anderen grabenlosen Verlegearten in Bezug auf verwendete Technik und Anwendungsgebiet. Das Einpflügen wird mit Hilfe eines Verlegepfluges durchgeführt. Um einpflügbar zu sein müssen die verwendeten Leitungen ein gewisses Mindestmaß an Flexibilität aufweisen. Rohrleitungen für Fernwärmenetze und Fernkältenetze die sich zum Einpflügen eignen sind flexibles Kunststoffmediumrohr und flexibles Metallmediumrohr. Verlegung durch Einpflügen wird vor allem bei langen Leitungsabschnitten ohne Abzweige in unbefestigtem Gelände eingesetzt. Im Unterschied zu anderen grabenlosen Verlegemethoden ist beim Einpflügen ein Oberflächenzugang auf der gesamten Trassenlänge notwendig. Die Verlegung durch Einpflügen ist allgemein sehr günstig. Die Methode wird jedoch relativ selten für Wärmenetze und Kältenetze eingesetzt da die entsprechenden Randbedingungen erfüllt sein müssen.

Synonym(e):

Grabenloses Verlegen, grabenlose Verlegetechnik, grabenloser Einbau, geschlossene Bauweise

Englische Übersetzung(en):

trenchless laying, non-excavation laying, trenchless pipe-laying

Ontologie