Gleichgewichtsmodell

Ein Gleichgewichtsmodell ist ein spezielles, computerbasiertes Modell, mit dem der Einfluss von externen Faktoren auf eine Volkswirtschaft analysiert werden kann. Gleichgewichtsmodelle gehören zur Gruppe der Top-Down-Modelle und basieren auf der ökonomischen Theorie, dass sich aus der Interaktion zwischen Angebot und Nachfrage auf einer Vielzahl an miteinander verbundenen Märkten ein allgemeines Gleichgewicht einstellt. Veränderungen des Angebots oder der Nachfrage durch Politikmaßnahmen oder technologische Verbesserungen verändern dieses Gleichgewicht. Die daraus resultierenden Gleichgewichtspreise können mit Hilfe von Gleichgewichtsmodellen ermittelt werden. Auf diese Weise können die Auswirkungen von Politikmaßnahmen oder von technologischen Veränderungen auf eine Wirtschaft untersucht werden.

Vorteilhaft ist, dass in Gleichgewichtsmodellen die Substitution von Inputgrößen für bestimmte Branchen, Veränderungen der Branchenstruktur sowie Anpassungen bei den produzierten Mengen bzw. Veränderungen der Handelsströme berücksichtigt werden können. Als Nachteil stellt sich häufig eine vereinfachte Abbildung von technologischen Eigenschaften dar, die im Energiebereich jedoch sehr relevant sein können. Als schwierig erweist sich bei Gleichgewichtsmodellen die endogene Abbildung von neuen bisher nicht verwendeten Technologien als auch neuen Politikansätzen, da die Modelle mit Hilfe von Vergangenheitsdaten kalibriert werden. Um diese Einflüsse zu berücksichtigen, werden sie als externe Faktoren in die Modelle integriert. Marktineffizienzen werden durch Gleichgewichtsmodelle ebenfalls in der Regel nicht abgebildet, da für die betrachteten Märkte angenommen wird, dass sie sich im Gleichgewicht mit anderen verbundenen Märkten befinden.

Anwendung finden Gleichgewichtsmodelle z. B. bei der Bewertung von ökonomischen Auswirkungen durch Politikmaßnahmen für den Klimaschutz oder zur Steigerung der Energieeffizienz.

Englische Übersetzung(en):

general equilibrium model