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Geothermische Dublette

Eine geothermische Dublette ist ein hydrothermales System, das zur Strom- oder Wärmeerzeugung genutzt wird. Grundsätzlich besteht eine geothermische Dublette aus einer Förderbohrung, einer Injektionsbohrung und einem Wärmeübertrager (s. Abbildung 1).

Geothermische Dublette
Abb. 1: Schematischer Aufbau einer geothermischen Dublette

Mit Hilfe der Förderbohrung wird heißes Wasser aus einem bis zu etwa 4.000 m tiefen Grundwasserleiter gefördert. An der Erdoberfläche wird dem heißen Wasser über einen Wärmeübertrager die Wärme entzogen. Die übertragene Wärme kann anschließend zum Beispiel in einem Kraftwerksprozess genutzt werden. Um die Wirtschaftlichkeit zu erhöhen, kann die bereitgestellte Wärme nach dem Kaskadenprinzip genutzt werden. Dabei werden Prozesse hintereinander geschaltet, die auf unterschiedlichen Temperaturniveaus arbeiten, wie beispielsweise eine Kombination von Fernwärmeversorgung, Gewächshaus und Fischzucht. Das abgekühlte Wasser wird dem Grundwasserleiter über die Injektionsbohrung wieder zugeführt. Die Injektion ist notwendig, um das Wasserreservoir des Grundwasserleiters wieder aufzufüllen. Die Förder- und Injektionsbohrung müssen in einem ausreichend großen Abstand voneinander entfernt liegen, damit sich das zurückgeführte Wasser im Grundwasserleiter wieder ausreichend aufwärmen kann, bevor es erneut die Förderbohrung erreicht. Der Abstand zwischen den Bohrungen beträgt in der Regel 1 bis 2 km.

Neben den üblichen Vertikalbohrungen von zwei separaten Bohrplätzen aus besteht zudem die Möglichkeit, beide Bohrungen von einem Bohrplatz aus durchzuführen. Die Bohrungen werden schräg voneinander abgelenkt, sodass der erforderliche Abstand im tiefen Grundwasserleiter weiterhin gewährleistet ist. Der Vorteil dieser Art Bohrung besteht darin, dass die Anlage über Tage weniger Platz in Anspruch nimmt.

Synonym(e):

Hydrothermale Dublette

Englische Übersetzung(en):

geothermal doublet

Ontologie