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Geothermische Anomalie

Eine geothermische Anomalie ist eine Abweichung des geothermischen Gradienten und der damit einhergehenden Wärmestromdichte im Erdreich vom Mittelwert eines lokal begrenzten Gebiets. Der geothermische Gradient, also der Temperaturunterschied zwischen zwei Punkten, liegt in Mitteleuropa bei durchschnittlich 3 °C pro 100 m Tiefe. Daraus ergibt sich im Mittel eine zur Erdoberfläche gerichtete Wärmestromdichte von etwa 0,065 W/m2.

Die Temperaturverteilung im Untergrund und die Wärmestromdichte können abhängig vom Ort sehr variieren. Eine im Vergleich zum Mittelwert höhere Temperatur oder eine höhere Wärmestromdichte wird als positive Anomalie bezeichnet. Positive Anomalien wirken sich positiv auf die geothermische Nutzung aus, da in ihrem Fall beispielweise geringere Bohrtiefen erforderlich sind. Negative Anomalien beschreiben dagegen Temperaturabnahmen beziehungsweise Wärmestromabnahmen bezüglich des Mittelwerts der Umgebung. Sie wirken sich dementsprechend negativ auf die geothermische Nutzung aus.

Positive Anomalien können beispielweise infolge von Vulkanismus oder aufsteigenden Tiefenwässern auftreten. Negative Anomalien werden durch eine erhöhte Porosität des Gesteins im Vergleich zur Umgebung verursacht.

Englische Übersetzung(en):

geothermal anomaly

Ontologie