Zuletzt besuchte Seiten: Fügen

Fügen

Das Fügen bezeichnet eine Gruppe von Fertigungsverfahren, bei denen – im Gegensatz zum Trennen – mehrere feste Körper durch Erhöhung des Zusammenhalts dauerhaft zu einem Körper verbunden werden. Das Fügen gliedert sich in folgende Untergruppen:

  • Zusammensetzen: Beim Zusammensetzung werden die Körper durch Reibung infolge von Schwerkraft, durch Federkraft, durch einen Formschluss, d. h. durch ineinandergreifen mehrerer Körper, oder durch eine Kombination dieser Mechanismen zusammengehalten. Beispiele sind das Einlegen von Verbindungsbolzen oder das Auflegen von Dachziegeln.
  • Füllen: Beim Füllen werden Stoffe oder kleine Körper in hohle oder poröse Körper eingebracht. Beispiele dafür sind das Imprägnieren von Stoffen oder das Einbringen von Gasen in Leuchtstoffröhren.
  • An- und Einpressen: Beim An- und Einpressen werden Körper hauptsächlich elastisch verformt und gegen Lösen und Reibung durch einen Kraftschluss, d. h. durch Einbringen einer Krafteinwirkung, gesichert. Beispiele dafür sind Schrauben oder Klemmen.
  • Fügen durch Urformen: Beim Fügen durch Urformen werden bestehende Körper durch einen formlosem Stoff verbunden oder ein ergänzender Körper wird aus formlosem Stoff angefügt, z. B. durch Vergießen eines Seilendes in einer Hülse oder das Gießen eines Deckels auf einen bestehenden Körper.
  • Fügen durch Umformen: Beim Fügen durch Umformen wird ein Formschluss von Körpern durch teilweise oder gänzliche Änderung ihrer Form hergestellt. Beispiele sind die Herstellung eines Drahtgeflechts oder das Tackern eines Papierstapels.
  • Fügen durch Schweißen: Beim Fügen durch Schweißen werden Körper durch Wärme, Druck oder durch beides, gegebenenfalls auch unter Zugabe eines Zusatzwerkstoffs, miteinander verbunden. Dabei wird die Verflüssigungstemperatur des Materials deutlich überschritten. Beispiele sind das Punktschweißen oder das Schweißen von Nähten.
  • Fügen durch Löten: Beim Fügen durch Löten werden ebenfalls durch einen Wärmeeintrag Körper stofflich miteinander verbunden, oder es wird eine Beschichtung aufgetragen, indem ein Lot eingebracht wird oder indem eine Diffusion an den Grenzflächen der Werkstoffe erreicht wird. Im Gegensatz zum Schweißen wird die Verflüssigungstemperatur des Werkstoffs beim Löten allerdings nicht oder nur geringfügig überschritten.
  • Kleben: Beim Kleben werden Körper durch einen nicht-metallischen Werkstoff verbunden. Beispiele sind das Aufkleben von Haftetiketten, das Ankleben von Tapeten oder das Verleimen von Holz.
  • Textiles Fügen: Das textile Fügen befasst sich speziell mit dem Verbinden textiler Werkstoffe, beispielsweise durch Spinnen, Nähen oder Flechten.

Den genannten Untergruppen sind zahlreiche Verfahrensvarianten zugeordnet. Im Vergleich zu den Verfahren aus dem Bereich Urformen und Umformen haben die anderweitigen Fügeverfahren mit Ausnahme des Lötens und Schweißens einen vergleichsweise geringen Energiebedarf. Möglichkeiten zur Verbesserung der Energieeffizienz umfassen beim Schweißen beispielsweise die Minimierung des aufgeschmolzenen Materials, höhere Bearbeitungsgeschwindigkeiten sowie die Verwendung von niedrig schmelzenden Schweißzusätzen.

Englische Übersetzung(en):

joining

Ontologie