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Fracking

Fracking ist ein aus der Erdgas- und Erdölindustrie stammendes Verfahren zur Steigerung der Förderrate von Erdgas und Erdöl.

Erdgas oder Erdöl, das in undurchlässigen Gesteinsschichten oder Kohleflözen gebunden ist, wird Schiefergas bzw. Schieferöl genannt. Die Förderung aus diesen Erdschichten ist im Gegensatz zu der Förderung aus konventionellen Lagerstätten meist erst mithilfe von Fracking wirtschaftlich.

Beim Fracking wird Wasser gegebenenfalls mit beigemischten Chemikalien und Proppanten in die Erdgas bzw. Erdöl führende Schicht gepresst. Dadurch bilden sich im Gestein Risse aus. Die Chemikalien verbessern das Mischverhalten des Wassers mit dem Proppanten. Außerdem verhindern sie den mikrobiologischen Bewuchs und chemische Reaktionen sowie das Aufquellen von Tonmineralen im Untergrund. Die Proppanten setzen sich in den Rissen ab und halten diese dauerhaft offen. Die Durchlässigkeit der Schicht wird somit künstlich erhöht. Nach dem Aufbrechen des Gesteins wird die Flüssigkeit wieder zurückgepumpt. Da die Chemikalien wie auch die rückgeführte Flüssigkeit, das sogenannte Flowback, umweltschädliche und gesundheitsgefährdende Substanzen enthalten können, ist das Fracking sehr umstritten. Die Fracking-Unternehmen unterliegen keiner Pflicht, die verwendeten Chemikalien zu veröffentlichen, sodass die Umweltrisiken zum Teil nicht absehbar sind. Das meist diskutierte Risiko ist die chemische Kontaminierung des Grundwassers. Darüber hinaus besteht die Gefahr, dass das Verpressen der Fracking-Flüssigkeit Erderschütterungen auslöst.

In der Geothermie werden vom Fracking abgeleitete Verfahren, die sogenannte hydraulische Stimulation und die Säuerung, zur Steigerung der Förderrate von Warmwasser aus dem Erdreich angewendet. Üblicherweise verfügt das geothermisch genutzte Reservoirgestein bereits über Risse. Die hydraulische Stimulation weitet diese aus und schafft nur in geringem Maße neue Risse. Zudem muss in der Regel die Gefahr von biologischen und chemischen Reaktionen im Erdreich nicht vorgebeugt werden, da weitestgehend auf den Einsatz von umwelt- und gesundheitsgefährdende Substanzen verzichtet wird. Die Umweltrisiken durch die geothermische Nutzung werden deshalb geringer eingeschätzt als die ungewissen Risiken des Frackings.

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