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Forschungsförderung

Forschungsförderung ist ein anreizsetzendes Instrument der Energiepolitik. Es stellt finanzielle Ressourcen bereit, um sowohl Grundlagenforschung als auch Technikentwicklung voranzutreiben. Neben der Gestaltung der Rahmenbedingungen durch Gesetze und Normen (z. B. Mengensteuerung, Mindeststandards, Einsparverpflichtungen), ist die Förderung von Forschung und Technologieentwicklung eine wichtige Säule der Energiepolitik. Ein Ziel der Energieforschung ist die Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit der regionalen und nationalen Wirtschaft. Ein weiteres Ziel ist es, einen Beitrag zur Lösung der großen gesellschaftlichen Herausforderungen unserer Zeit zu leisten, wie z. B. die Transformation des Energiesystems und das Vorantreiben der Energiewende. Die Notwendigkeit des staatlichen Eingriffs wird in der Forschungs- und Technologiepolitik durch Marktversagen begründet, da Forschung, insbesondere Grundlagenforschung nicht bzw. nicht genügend durch privatwirtschaftliche Akteure getätigt wird. Genauso verhält es sich mit der Entwicklung und Vermarktung bestimmter gewünschter Technologien, z. B. im Bereich Energieeffizienz oder erneuerbarer Energien.

In Deutschland werden sowohl energietechnologische Grundlagenforschung gefördert als auch anwendungsorientierte Forschung, Technologieentwicklung und Demonstrationsvorhaben. Während die Grundlagenforschung die Voraussetzung für die Entwicklung neuer Innovationen und die Verbesserung bestehender Verfahren schaffen soll, stellen Entwicklungsvorhaben die Grundlage für künftige marktreife Lösungen und Produkte dar. Die genauen Ziele und geförderten Themen finden sich im Energieforschungsprogramm wieder.

Man unterscheidet zwischen verschiedenen Arten von Forschungs- und Technologieförderung:

Von einer institutionellen Forschungsförderung profitieren Forschungsorganisationen wie Universitäten und außeruniversitäre Institutionen, die schwerpunktmäßig im Bereich der Energieforschung forschen. Dies sind vor allem Zentren der Helmholtz-Gesellschaft, die Fraunhofer-Gesellschaft, die Max-Planck Gesellschaft und die Leibniz-Gemeinschaft.

Projektförderung bezeichnet eine meist zeitlich befristete Förderung und unterstützt definierte Forschungs- und Entwicklungsvorhaben in einem im Vorfeld festgelegten Themenbereich. Von einer Projektförderung können prinzipiell sowohl öffentliche Forschungseinrichtungen, wie auch private Unternehmen profitieren. Jedes Förderprogramm legt je nach Zielsetzung die antragsberechtigte Zielgruppe fest. Die staatlichen Förderungen werden als nicht rückzahlbarer Zuschuss ausgegeben. Es wird keine Gegenleistung, z. B. in Form eines neuen Verfahrens oder Produkts, erwartet.

Die Förderung von Netzwerken auf einem räumlich begrenzten Gebiet, meist eine Stadt oder Region, wird Clusterförderung genannt. Sie bringt zu einem festgelegten Thema, verschiedene Akteure aus Wissenschaft und Wirtschaft sowie Konsumenten, politische Entscheider und Multiplikatoren zusammen. Mit der Förderung von Netzwerkstrukturen wird der Wissens- und Erfahrungsaustausch vorangetrieben und die gesamte Wertschöpfungskette, von der Idee des Produktes bis zu seiner Nutzung betrachtet. Durch das Zusammenbringen von Akteuren aus (Grundlagen)Forschung, Entwicklung und Anwendung sowie aus verschiedenen Branchen erhofft man sich die Entstehung grundlegender Innovationen. Im Bereich der Energieforschung wird diese Art der Förderung auch „systemorientierte“ Förderung genannt, da sie nicht von einem linearen Prozess der Wissensgenerierung ausgeht. Themenbereiche, wie z. B. „Energieeffiziente Stadt“, „Energieoptimiertes Bauen“, „Energiespeicher“ oder „Zukunftsfähige Stromnetze“ werden daher in speziellen Förderinitiativen bearbeitet.

Englische Übersetzung(en):

research funding

Ontologie