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Formaldehyd

Formaldehyd, auch Methanal genannt, ist eine wichtige Grundchemikalie und Basis für viele Synthesen und Produkte. Es wird über die katalysierte Oxidation von Methanol an Luft hergestellt. Als Katalysator wird Silber eingesetzt. Die Reaktion findet bei 600 °C statt.

Formaldehyd wurde früher zur Desinfektion eingesetzt, da es mit Eiweiß unlösliche Kondensationsprodukte bildet und so Bakterien und Viren abtöten kann. Diese konservierende Wirkung wird seit über hundert Jahren zur Haltbarmachung von biologischen Präparaten benutzt. Es wird weiterhin in Flächendesinfektionsmitteln und als Konservierungsmittel in Kosmetika eingesetzt.

Das direkte Produkt aus Formaldehyd ist Polyoxymethylen (POM). POM ist ein über einen weiten Temperaturbereich sehr festes, hartes und steifes Polymer. Reines POM ist sehr labil gegenüber Säuren und Hitze, weshalb die Polymerenden zur Stabilisierung durch eine Veretherung oder Veresterung verschlossen werden müssen. Es wird vielseitig eingesetzt z. B. im Maschinenbau (Zahnräder), in der Elektrotechnik (Spulenkörper) oder im Fahrzeugbau (z. B. Lenkstock).

Es existieren noch zahlreiche weitere Anwendungsgebiete: In Synthesen wird es oft als Reduktionsmittel sowie in der Blanc-Reaktion und der Mannich-Reaktion eingesetzt. Zudem wird es oft zur Textilveredelung, zur Farbstoffherstellung und zur Produktion von Arzneistoffen verwendet. Weitere Produkte bei deren Herstellung Formaldehyd eingesetzt wird sind zum Beispiel Süßstoffe, Bindemittel, Klebstoffe, Düngemittel, Konservierungsmittel, Härtezusätze, Füllungsmittel, Fungizide und Sprengstoffe.

Synonym(e):

Methanal

Englische Übersetzung(en):

formaldehyde

Ontologie